ZÜRICH. Die Schweizer Notenbank hat angekündigt, Guthaben auf Girokonten mit einem Strafzins von 0,25 Prozent zu belasten. Damit will das Geldinstitut den Kurs des Schweizer Franken stabilisieren. Die Strafzahlungen sollen ab November 2015 vorerst für alle Guthaben über zehn Millionen Franken (8,3 Millionen Euro) gelten.
„Die Einführung von Negativzinsen macht das Halten von Franken-Anlagen weniger attraktiv und unterstützt damit den Mindestkurs“, teilte das Geldinstitut mit. Anlagen in Schweizer Franken gelten als besonders sicher. Um den Export zu schützen, hat die Nationalbank angekündigt, unbegrenzt Währungsreserven zu kaufen, wenn der Kurs unter 1,20 Franken pro Euro fällt.
Auch in Deutschland erheben bereits mehrere Banken sogenannte „Guthabengebühren“. Bisher gelten diese noch für Geschäftskunden oder Tagesgeldkonten mit hohen Wertbeträgen. Hintergrund ist die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank. Diese hatte den Leitzins immer wieder gesenkt, um die Währungs- und Wirtschaftskrise in der EU zu beheben. Damit wird es für Sparer immer schwieriger, bei Banken Zinsen für ihre Guthaben zu erhalten. (ho)