MÜNCHEN. Das Evangelisch-Lutherische Stadtdekanat in München hat Millionen bei Anlagegeschäften mit alternativen Energien verloren. Das Dekanat investierte seit 2011 insgesamt 5,5 Millionen Euro aus Rücklagen in vier Unternehmen aus den Bereichen Solar-, Wind- und Wasserenergie sowie Müllrecycling, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Alle Betriebe sind mittlerweile insolvent.
Die „ökologisch nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen“ seien durch Turbulenzen auf dem Energiemarkt in Schwierigkeiten gekommen, sagte Stadtdekanin Barbara Kittelberger der Zeitung. Es seien keine „hoch spekulative“ Investitionen gewesen. Allerdings räumte die Dekanin ein, daß die Renditeerwartungen seitens der Kirche über denen herkömmlicher Bankanlagen gelegen hätten.
Der Rechnungsprüfungshof der bayerischen Landeskirche ermittelt nun intern die Vorgänge. Neben dem Stadtdekanat sind womöglich noch mehrere Kirchengemeinden betroffen. Kittelberger versprach, für deren Einlagen einzustehen. Die Höhe des Verlustes kann derzeit nicht beziffert werden, da die einzelnen Insolvenzverfahren noch nicht abgeschlossen sind. (FA)