BERLIN. Die Bundesregierung will nun offenbar doch Fracking zur Schiefergasförderung erlauben. In einem Gesetzentwurf des Bundesumweltministeriums heißt es, daß nach Zustimmung eines wissenschaftlichen Gremiums auch kommerzielles Fracking erlaubt werden soll. Dies war zuvor nach abgelehnt worden.
„Wir legen damit die strengsten Regelungen im Bereich Fracking vor, die es jemals gab“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Mit hohen Auflagen soll verhindert werden, daß Umwelt und Trinkwasser durch die Gasförderung nicht bedroht werden.
Gasbedarf für 13 Jahre gedeckt
Erste Genehmigungen könnten bereits 2019 erteilt werden. Bis dahin sollen Probebohrungen durchgeführt werden. Unklar ist derzeit noch, welchen Beitrag durch Fracking gewonnenes Gas für die Energieversorgung in Deutschland leisten kann. Laut einer Studie ließe sich der Gasbedarf der Bundesrepublik damit für 13 Jahre decken.
Bei dieser Form der Gasförderung in großen Tiefen wird das Gestein im Boden durch eine Mischung von Sand und Chemikalien aufgebrochen, um so auch an bisher unerschlossene Vorkommen zu gelangen. In den Vereinigten Staaten hatte der flächendeckende Einsatz der Methode zu einem starken Anstieg der Gasförderung und zu einem Preisverfall geführt. Zugleich nahmen Berichte über die Verseuchung von Grundwasserreserven in den betroffenen Gebieten zu. (ho)