BERLIN. Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Otto Kenzler, hat Betriebe aufgefordert, mit ihrem Ausbildungsangebot gezielt türkische Bewerber anzusprechen. Junge Menschen mit ausländischen Wurzeln sollten eine Chance auf eine qualifizierte Ausbildung bekommen, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. „Der Meister der Zukunft ist ein Türke.“
Hintergrund der Forderung ist das Mißverhältnis zwischen Ausbildungsangebot und Bewerbern. Alleine in diesem Jahr verzeichnet die Bundesagentur für Arbeit 146.000 unbesetzt gebliebene Ausbildungsstellen, während gleichzeitig über 200.000 Jugendliche auf der Suche nach Ausbildung registriert sind. Insgesamt zählte der Verband bis zum 31. Juli 84.544 neue Ausbildungsverträge.
Betriebe sollen Anforderungen senken
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte Betriebe dazu aufgefordert, ihre Anforderungen zu senken und auch geringer Qualifizierte anzustellen. „Die Unternehmen müssen diesen jungen Menschen endlich die Chance auf eine Ausbildung geben, notfalls auch durch eine verlängerte Ausbildung“, sagte DGB-Vizepräsidentin Elke Hannack der Nachrichtenagentur. (FA)