Alle wirtschaftliche Aktivität soll ökologisch nachhaltig sein. Das ist ein Schlagwort, das so manches Nachdenken ersetzt. So will die Air New Zealand (ANZ) in der ersten Hälfte des Jahres 2008 einen Testflug einer Boeing 747 mit sogenanntem Biotreibstoff starten. Die neuseeländische Fluggesellschaft will so die Entwicklung von brauchbaren und nachhaltigen alternativen Treibstoffen für die zivile Luftfahrt beschleunigen und für die weitere Forschung und Entwicklung auch mit der Regierung in Wellington zusammenarbeiten. Diese hatte bereits im Februar 2007 angekündigt, ihr Land möglichst zügig in die Klimaneutralität führen zu wollen. Regierungschefin Helen Clark begründete das damals mit dem Druck auf Tourismus und Handel. Denn die Distanz, die Waren aus Neuseeland zurücklegen müßten, werde genauso wie die weiten Anreisen der Touristen aus Europa als Argument gegen Neuseeland herangezogen, so die Labour-Politikerin. Liest man allerdings die zahlreich gewordenen Schreckensmeldungen, was dem angeblichen „Bio“-Sprit alles an Regenwald geopfert wird, dürfte der Einsatz desselben seitens der ANZ für den Absatz von Waren aus und für den Tourismus nach Neuseeland kontraproduktiv sein. Wenn man auf das falsche Pferd setzt, kann man auch verlieren. Auch Angela Merkel wird längst von Umweltschützern gemahnt, diesen Irrweg der Energienutzung zu verlassen, der mit dem Bio-Etikett versehen wird. Auch wenn es in Neuseeland nicht gerne gehört wird: Es gibt keinen besseren Sprit als den, den man nicht verbraucht, weshalb man besser gleich regionale Produkte konsumiert und als Europäer in Europa Urlaub macht. Warum so weit in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah ist?