Wer kennt sie nicht, die Reporter, die durch die Ein-kaufsstraßen ziehen und die Leute befragen, letztes Jahr etwa zur Käfighaltung von Hühnern. Das Thema hat sich mittlerweile geändert. Zwar geht es immer noch um Hühner, aber mehr um den Absatz der Hähnchenbrater in Zeiten der Vogelgrippe. Der sei nämlich um die Hälfte zurückgegangen, klagt einer auf Anfrage. Dabei überlebt kein Virus bei drei Minuten Garzeit über 80 Grad Celsius. Aber nicht nur Vögel, sondern auch eine Katze hat sich schon infiziert. Gefahren lauern überall, also müssen Katzen drinnen bleiben. Für den Deutschen Tierschutzbund geht das zu weit. Wer verspeist schon wie die TV-Figur Alf seine Katze roh oder kommt mit offener Wunde in unmittelbaren Kontakt mit schrecklich stinkendem Katzenkot? Sicher ist es angebracht, bei Grippesymptomen einer Katze den Tierarzt aufzusuchen. Alles andere ist übervorsichtig. Das meinten zumindest die Zuschauer der Phoenix-Sendung „Unter den Linden“ vom 13. März, in der Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) und der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, miteinander diskutierten. Denn nur 21 Prozent stimmten per Mausklick für Seehofers Maßnahme. Schwere Zeiten für Politiker, die auf Nummer sicher gehen möchten, und für Heimtierhalter, die aus Hysterie ihr Tierchen nicht einsperren möchten. Gegen Hysterie hilft am besten Sachkenntnis darüber, wer wann unter welchen Umständen mit welchen Risiken zu rechnen hat oder auch nicht. Der Deutsche Tierschutzbund bietet für alle Heimtierhalter und Verbraucher seine Informationen im Internet an: www.tierschutzbund.de
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