Mit einem Aufwand von Millionen Euro versuchen Gentech-Firmen seit Jahren, die Deutschen von der „Richtigkeit“ ihrer Produkte zu überzeugen. Vergeblich, denn über dreiviertel der Menschen wollen von dem Genfraß nichts auf ihren Tellern haben. Dennoch sind die meisten Politiker inzwischen stramm auf Genfood-Kurs. Kein Wunder. US-Landwirtschaftsministerin Ann Veneman zum Beispiel saß vorher im Aufsichtsrat der Firma Calgene, die einst die Anti-Matsch Gentomate entwickelte. Heute gehört der Laden Monsanto, einem der größten Horrorlabors in Sachen „grüne Gentechnologie“, das am liebsten jede Pflanze – natürlich ausschließlich zum Wohle der Menschheit – verändern würde. Das Institute for Agri-culture and Trade Policy weiß zu berichten, daß das US-Landwirtschaftsministerium mit Ex-Angestellten der Biotech-Industrie durchsetzt ist. Ähnliches gilt für die Weltbank, die die Entwicklungshilfe für die Dritte Welt zunehmend davon abhängig macht, ob ein Staat bereit ist, Genfraß anzubauen und zu futtern. Nun soll auch Europa, die nahezu letzte Bastion einer fast gentechfreien Zone, genommen werden. Das EU-Moratorium lief am 31. Dezember 2003 aus und wurde nicht verlängert. Am 18. April tritt nun die EU-Kennzeichnungsverordnung in Kraft, eine Alibiverordnung, die dem Verbraucher suggerieren soll, es gäbe auf lange Sicht eine friedliche Koexistenz zwischen gentechnologisch veränderten und natürlichen Lebensmitteln. Da unser Essen auf den Feldern wächst, kann von Koexistenz keine Rede sein, denn der bestäubenden Biene wird man nicht erklären können, sie solle Genfelder meiden. So wird der „Gensmog“ weltweit zunehmen – mit verheerenden Folgen für die Menschen.