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Neuer Kulturminister knickt ein: Wie Wolfram Weimer jetzt um sein Amt kämpft

Neuer Kulturminister knickt ein: Wie Wolfram Weimer jetzt um sein Amt kämpft

Neuer Kulturminister knickt ein: Wie Wolfram Weimer jetzt um sein Amt kämpft

Der designierte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer knickt vor der Kampagne gegen ihn ein.
Der designierte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer knickt vor der Kampagne gegen ihn ein.
Der designierte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer knickt vor der Kampagne gegen ihn ein. Foto: picture alliance / dts-Agentur
Neuer Kulturminister knickt ein
 

Wie Wolfram Weimer jetzt um sein Amt kämpft

Die Kampagne gegen den designierten Kulturstaatsminister geht weiter – und fruchtet: Weimer distanziert sich von seinen Äußerungen und lobt die Claudia-Roth-Vertrauten. Diejenigen, die auf einen Wandel hoffen, werde er „enttäuschen“.
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BERLIN. Der designierte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer sieht sich weiter einer heftigen Kampagne ausgesetzt. Angefeuert von einem scharfen Kommentar in der FAZ und darauf folgenden weiteren Negativberichten in anderen Medien trendet in den sozialen Netzwerken der Hashtag „WeimerNeinDanke“. Eine entsprechende Petition haben Mittwoch früh bereits  mehr als 20.000 Menschen unterschrieben.

Weimer reagierte auf die Kampagne mit einem Interview im Stern. Dort distanzierte er sich von Äußerungen in seinem „Konservativen Manifest“, das er 2018 verfaßt hatte. Auf die Frage, ob er „ein rechtskonservativer Kulturkämpfer“ sei, antwortete er: „Ich bin Kulturverfechter, nicht Kulturkämpfer.“ Sofort schob er ungefragt hinterher: „Gegen die AfD und die üblen Umtriebe des Rechtspopulismus schreibe ich seit Jahren an.“

Der frühere Focus-Chefredakteur meinte, er habe Formulierungen, die ihm jetzt vorgeworfen werden, ganz anders gemeint. Unter anderem geht es um die der „Fortdauer des eigenen Blutes“, die Weimer tatsächlich im Zusammenhang mit seinem Bedauern über die niedrige Geburtenrate verwendet hatte. Nun sagt er aber: „Ich beschreibe einen historischen Umstand, daß man früher in solchen Kategorien gedacht hat, aber gerade als Gegenentwurf zu unserem Denken.“ Der Stern läßt ihn – offenbar in Unkenntnis des Originalzitats – mit dieser Verdrehung durchkommen.

Weimer will Roth-Mitarbeiter übernehmen

Sein Ziel sei es, so Weimer, „über einen kulturellen Modus des demokratischen Zusammenhalts die AfD zurückzudrängen“. Von einem Kulturwandel will der 60jährige nichts wissen. Vielmehr möchte er die „großartige deutsche Kulturlandschaft vor allem stärken und unterstützen in ihrer wunderbaren Vielfalt“. Und dann kommt der entscheidende Satz, der eine Kontinuität zu seiner Vorgängerin Claudia Roth verspricht: „Wer von mir eine Kulturrevolution oder irgendeinen Kulturkampf erwartet, den muß ich enttäuschen.“

Ein Weiter-so will der designierte Kulturstaatsminister, so sagt er jedenfalls, auch über die Personalstruktur in seinem Ministerium schaffen. Ob er die Angestellten von Claudia Roth übernehme oder den Apparat komplett austausche? Weimer sagt, sein künftiges Haus habe „viele großartige Mitarbeiter, die sich mit Enthusiasmus und Herzblut den Themen erfolgreich widmen. Auf die werde ich vor allem setzen und freue mich auf die Zusammenarbeit.“ (fh)

Der designierte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer knickt vor der Kampagne gegen ihn ein. Foto: picture alliance / dts-Agentur
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