BERLIN. Eine große Gefahr für die in den USA lagernden deutschen Goldreserven sieht der Vorsitzende des Europäischen Steuerzahlerbundes, Michael Jäger. In Briefen an Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) und Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat er gefordert, das Edelmetall nach Deutschland zurückzubringen.
Denn von der aktuellen US-Regierung gehe eine Gefahr für das deutsche Gold aus. Der Bild-Zeitung sagte Jäger: „Jeder konnte in den vergangenen Wochen nachlesen, daß Präsident Donald Trump die Unabhängigkeit der US-Notenbank infrage stellt, weil ihn massiv geärgert hat, daß sie den Leitzins nicht gesenkt hat, als er darauf drängte.“
Will Trump das deutsche Gold stehlen?
Daher sei es an der Zeit, die Rückführung des Goldes in die Wege zu leiten. Frankreich habe dies längst getan. Deutschland verfügt nach den USA über die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Insgesamt gehören der Bundesrepublik 3.352 Tonnen, was beim aktuellen Kurs einem Wert von knapp 350 Milliarden Euro entspricht. Mehr als ein Drittel davon, 37 Prozent, lagern bei der Federal Reserve (Fed), der US-Notenbank, in New York.
Angeblich will man beim Steuerzahlerbund erfahren haben, so die Bild, daß das deutsche Gold die Begehrlichkeiten des US-Präsidenten wecken könnte. Eine nicht genannte Quelle, die als „Deutsch-Amerikaner“ beschrieben wird, habe gesagt: „In ein bis zwei Jahren ist das Gold weg.“
Bundesbank-Präsident beruhigt
Auch sonst gebe es aus den USA, so der europäische Steuerzahlerchef, beunruhigende Signale. In Gesprächen mit Thinktanks und Interessenvertretern im politischen Umfeld in den USA habe er erfahren, wie real die Gefahr für das deutsche Gold sei. Konservative Politiker hätten klar gewarnt, die Deutschen müßten sich „auf das Unvorstellbare einstellen“. Dazu zähle auch der Bruch der Verteidigungsgemeinschaft.
Zuletzt hatte Bundesbank-Präsident Nagel im Februar Sorgen über die deutschen Goldreserven in den USA zerstreut: „Wir haben überhaupt keinen Zweifel daran, daß wir mit der Fed New York einen vertrauenswürdigen Partner haben.“ Er schlafe ruhig – und vertraue den Amerikanern. (fh)