BERLIN. Die frühere Bundessprecherin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, hat eine neue berufliche Aufgabe übernommen – und zwar im Bundestag. Nach ihrem Rücktritt aus dem Bundesvorstand der Nachwuchsorganisation, wollte sie „nicht wieder 40 Stunden im Büro sitzen“ und suchte einen Neuanfang (die JF berichtete).
Seit dem 1. Dezember arbeitet die 26jährige nun im Berliner Abgeordnetenbüro der Grünen-Politikerin Lena Gumnior, berichtet der Tagesspiegel. Welche konkrete Funktion sie dort hat, blieb offen. Beide bestätigten die Personalie nicht und verwiesen auf arbeitsrechtliche Vorgaben.
Nietzard hatte die Grüne Jugend ein Jahr lang geführt und war durch provokante Auftritte und Aussagen innerparteilich zunehmend unter Druck geraten. Der Streit um einen „ACAB“-Pullover hatte Rücktrittsforderungen ausgelöst. Sie selbst sprach später von einer Situation, die sie „sehr nah ans Wasser“ gebracht habe. Gleichzeitig beharrte sie auf ihrer Kritik an der Polizei: „Im Kern haben wir in Deutschland ein Polizeiproblem.“
Nietzard haderte mit 40-Stunden-Woche
In Interviews erklärte Nietzard zuletzt, sie müsse „wieder Geld verdienen“, wisse aber noch nicht genau, wohin es beruflich gehen solle – einen Vollzeitjob habe sie aber ausgeschlossen. Auf TikTok berichtete sie im Sommer, sie habe „übelst Bock“ auf etwas Neues und rief Follower dazu auf, ihr Vorschläge für Tätigkeiten zu machen, die ohne 40-Stunden-Woche auskommen.
Auch aus der eigenen Partei war ihr deutliche Kritik entgegengebracht worden. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erklärte, er verstehe „überhaupt nicht, was die bei uns will“, und empfahl ihr einen Wechsel zur Linkspartei. (rr)







