PADERBORN. Ausgerechnet im Hohen Dom zu Paderborn, einem der bedeutendsten sakralen Bauwerke Deutschlands, hat sich ein Vorfall ereignet, der das Faß für viele Gläubige zum Überlaufen brachte. Dort tanzten halbnackte Darsteller mit in Windeln gewickelten, ausgenommenen Hühnern. Dazu erklang das Lied: „Fleisch ist Fleisch“.
Der Auftritt unter den Augen des Bundespräsidenten Frank Walter-Steinmeier, des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und des Paderborner Erzbischofs Udo Markus Bentz, war Teil des offiziellen Festakts zum Jubiläum „1250 Jahre Westfalen“.
Erzbistum bedauert, das Hühner Gefühle verletzt haben
Die Empörung über diese, aus Sicht vieler Christen, sakrilegische Darbietung ist enorm. Bis zum frühen Morgen des 27. Mai haben bereits knapp 17.000 Menschen eine Petition unterzeichnet, die sich gegen die „Entweihung des Paderborner Doms“ richtet. Dort ist die Rede von einer „Verhöhnung christlicher Glaubensinhalte, insbesondere der heiligen Eucharistie“. Gefordert wird eine öffentliche Entschuldigung von Erzbischof Bentz – bisher vergeblich. Die AfD-Fraktion im Landschaftsverband Westfalen-Lippe reagierte indes mit einem Video.
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Die Verantwortlichen versuchten sich indes in Schadensbegrenzung. Man bedauere, daß religiöse Gefühle verletzt worden seien. Eine solche Wirkung sei „zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt“ gewesen, heißt es gegenüber Radiohochstift aus dem Erzbistum Paderborn. Doch vielen Gläubigen reicht das nicht. Die Initiatoren der Petition werfen Bentz Versagen vor und sprechen von einem „untergrabenen Zeugnis der Glaubwürdigkeit der Kirche“. (rr)