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Verspätungen: Verkehrsminister kassiert Pünktlichkeitsziele der Bahn

Verspätungen: Verkehrsminister kassiert Pünktlichkeitsziele der Bahn

Verspätungen: Verkehrsminister kassiert Pünktlichkeitsziele der Bahn

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU): Bahnfahren müsse wieder sicher werden
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU): Bahnfahren müsse wieder sicher werden
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU): Bahnfahren müsse wieder sicher werden Foto: picture alliance/dpa | Andreas Gora
Verspätungen
 

Verkehrsminister kassiert Pünktlichkeitsziele der Bahn

Selbst ihre eigenen Ziele zur Verbesserung der Pünktlichkeit wird die Bahn wohl nicht plangemäß einhalten können. Verkehrsminister Schnieder erklärt, welche Quoten er für realistisch hält.
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BERLIN. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat die Pünktlichkeitsziele der Deutschen Bahn nach unten korrigiert. Er rechne nicht damit, daß mindestens 70 Prozent aller ICE- und IC-Züge schon im kommenden Jahr pünktlich sein werden. Vielmehr gelte es, dies bis 2029 zu schaffen, heißt es in einem Strategiepapier seines Ministeriums.


Mittelfristig soll die Quote bei 80 Prozent liegen. Auf lange Sicht erwartet Schnieder, daß mindestens 90 Prozent der Züge pünktlich sein werden. Im Nahverkehr müsse dies dauerhaft gelten. Einen konkreten Zeitraum nannte er dafür aber nicht.

Schnieder: Bahn muß wieder sauber und sicher sein

„‘Püntlich wie die Bahn’, das war früher mal ein Sprichwort“, führte der Verkehrsminister aus. Das stimme aber schon lange nicht mehr. Sie müsse „wieder pünktlich, sauber und sicher werden“.

Die Deutsche Bahn hatte zuletzt eigene Ziele für mehr Zuverlässigkeit bei den Fahrzeiten genannt. Diese waren ambitionierter als die Pläne des Verkehrsministeriums. Nach ihrem Wunsch soll die Quote 2026 bei 70 bis 75 Prozent liegen, 2027 schon bei 75 bis 80 Prozent.

So frisiert die Bahn ihre eigene Statistik

Erst jüngst hatte das Vorgehen der Bahn bei Verspätungen für Empörung gesorgt. So zeigte eine Spiegel-Recherche, wie der Konzern seine eigene Statistik aufhübscht. Da ausgefallene Züge nicht als verspätet gewertet werden, brach die Bahn Fahrten lieber ab, statt unpünktlich anzukommen.

Betroffen waren demnach unter anderem Reisende im ICE 616 von München nach Hamburg am Dienstag. Nachdem ihr Zug eine Stunde verspätet kurz nach 9 Uhr den Zwischenhalt Köln erreicht hatte, mußten alle aussteigen und die Fahrt beenden – mehr als 400 Kilometer vor dem eigentlichen Ziel. Offizielle Begründung: „Kurzfristiger Personalausfall“. Offenbar eine Lüge, denn in einem internen Vermerk heißt es: Zug fällt zur Verbesserung der Statistik aus.“ (zit)

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU): Bahnfahren müsse wieder sicher werden Foto: picture alliance/dpa | Andreas Gora
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