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Mehr Schulden möglich: Um Asylheime zu finanzieren: Sachsen-Anhalt verlängert Corona-„Notlage“

Mehr Schulden möglich: Um Asylheime zu finanzieren: Sachsen-Anhalt verlängert Corona-„Notlage“

Mehr Schulden möglich: Um Asylheime zu finanzieren: Sachsen-Anhalt verlängert Corona-„Notlage“

Reiner Haseloff (CDU), amtierender Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, läuft während der konstituierenden Sitzung der neuen Landesregierung im Landtag von Sachsen-Anhalt durch den Plenarsaal. Haseloff stellt sich zur Wiederwahl als Ministerpräsident. Er fiel im ersten Wahlgang durch.
Reiner Haseloff (CDU), amtierender Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, läuft während der konstituierenden Sitzung der neuen Landesregierung im Landtag von Sachsen-Anhalt durch den Plenarsaal. Haseloff stellt sich zur Wiederwahl als Ministerpräsident. Er fiel im ersten Wahlgang durch.
Reiner Haseloff (CDU) im Jahr 2021 mit Maske: Taschenspielertrick zur Schuldenaufnahme? Foto: picture alliance/dpa | Ronny Hartmann
Mehr Schulden möglich
 

Um Asylheime zu finanzieren: Sachsen-Anhalt verlängert Corona-„Notlage“

Seit Jahren ist Corona kein Thema mehr. Der Landtag in Sachsen-Anhalt verlängert die angeblich bestehende Notsituation durch die Pandemie dennoch immer weiter. So kann der Ministerpräsident die Schuldenbremse aushebeln und bizarre Projekte finanzieren, die mit Gesundheitspolitik nichts zu tun haben. Die Opposition nennt das „Realsatire“.
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MAGDEBURG. Der Landtag in Sachsen-Anhalt hat die bis heute geltenden Corona-Notverordnungen erneut (JF berichtete) verlängert. „Die mit der Corona-Pandemie entstandene außergewöhnliche Notsituation, die sich der Kontrolle des Landes entzog, besteht nach wie vor fort“, heißt es in einem Antrag der Landesregierung, der am Dienstag mit den Stimmen von CDU, SPD und der großen Mehrheit der FDP-Fraktion angenommen wurde.

„Die nach Ausbruch der Pandemie ergriffenen Maßnahmen zur Stärkung der Pandemieresilienz des Landes und zur Beseitigung weiterbestehender Corona-Folgen sind noch nicht abgeschlossen und werden weiterhin konsequent fortgesetzt“, begründete die Regierung von Ministerpräsident Reiner Haseloff die deutschlandweit einmalige Maßnahme.

Opposition spricht von „Realsatire“

Mit der Verlängerung der angeblichen „Notsituation“ kann die Landesregierung bis zu 790 Millionen Euro aus einem während der Corona-Zeit gebildeten Sonderschuldentopf weiterverwenden und so die grundgesetzlich vorgeschriebene Schuldenbremse umgehen. Mit dem Geld will die Regierung in Magdeburg unter anderem ein mobiles Impfmobil beschaffen, die Tourismuswirtschaft fördern, einen „Notfallfonds für Kultureinrichtungen und Kulturträger zum Erhalt des kulturellen Lebens und der kulturellen Bildung in der Fläche“ finanzieren und Baumaßnahmen in der Zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge“ bezahlen.

Ausschnitt aus den Maßnahmen, die mit Corona-Geldern finanziert werden sollen. Foto: Screenshot JF
Ausschnitt aus den Maßnahmen, die mit Corona-Geldern finanziert werden sollen. Foto: Screenshot JF

Scharfe Kritik an dem Vorhaben kommt von der Opposition. „Die Notlage soll nur verlängert werden, damit verspätete oder falsch geplante Projekte doch noch finanziert werden können. Da machen wir nicht mit“, sagte die finanzpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Kristin Heiß. Die Grünen nannten den Beschluß „Realsatire“ und die AfD sprach von einem „dreisten Haushaltstrick“.

Ausdrücklich verweist die Landesregierung in ihrem Antrag darauf, daß diese Maßnahmen nicht aus dem neuen Sonderschuldentopf Infrastruktur, den der Bundestag in alter Besetzung noch nach der Wahl auf Druck von Union und SPD beschlossen hatte, bezahlt werden könnten, da es sich zum Teil um ältere Projekte handele.  (ho)

Reiner Haseloff (CDU) im Jahr 2021 mit Maske: Taschenspielertrick zur Schuldenaufnahme? Foto: picture alliance/dpa | Ronny Hartmann
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