HERDECKE. Im nordrhein-westfälischen Herdecke ist die Bürgermeisterin Iris Stalzer (SPD) bei einem Messerangriff schwer verletzt worden. Die 57jährige schwebt nach Angaben der Polizei in Lebensgefahr. Ihr Adoptivsohn wurde laut Medienberichten von Polizeibeamten in Handschellen abgeführt – dabei soll er mit einer Decke umwickelt worden sein, die das Verwischen von Spuren verhindert.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte auf X seine Bestürzung. „Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muß jetzt schnell aufgeklärt werden“, schrieb der Politiker. Auch SPD-Fraktionschef Matthias Miersch drückte seine Betroffenheit aus. „Wir sind in Gedanken bei ihr und wünschen ihr, daß sie diese furchtbare Tat übersteht und überlebt“, sagt Miersch.
Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden. Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen.
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) October 7, 2025
Stalzers Adoptivsohn soll laut Medienberichten angegeben haben, seine Mutter sei auf der Straße von mehreren Männern angegriffen worden und habe sich schwer verletzt ins Haus geschleppt. Dort habe er sie dann gefunden.
Motiv und Täter sind noch unklar
Nach einem Bericht des Spiegel soll es im Sommer bereits einen Polizeieinsatz im Haus gegeben haben. Damals soll die 17jährige Adoptivtochter mit einem Messer auf die Bürgermeisterin losgegangen sein. Die beiden Adoptivkinder hatten nach der Tat am Dienstag die Polizei verständigt.
Derzeit fahndet die Mordkommission nach möglichen Tätern. Ob ein politisches oder persönliches Motiv vorliegen könnte, ist nach Angaben der Ermittler unklar.
Vor zehn Tagen hatte die Politikerin die Bürgermeisterwahl gewonnen. Mit 52,2 Prozent setzte sie sich gegen den CDU-Konkurrenten Fabian Haas durch. (lb)