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Festival der Vielfalt: Solingen: Syrer zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt

Festival der Vielfalt: Solingen: Syrer zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt

Festival der Vielfalt: Solingen: Syrer zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt

Issa al H. mit Justizbeamten. Syrischer Attentäter von Solingen muß hinter Gitter.
Issa al H. mit Justizbeamten. Syrischer Attentäter von Solingen muß hinter Gitter.
Der verurteilte syrische Attentäter von Solingen: Issa al H. ist zwar unterdurchschnittlich intelligent, aber schuldfähig. Foto: IMAGO / epd
Festival der Vielfalt
 

Solingen: Syrer zu lebenslanger Haft und Sicherungsverwahrung verurteilt

Der syrische Attentäter von Solingen kommt lebenslang hinter Gitter. Der abgelehnte Asylbewerber tötete drei Menschen auf einem Stadtfest und verletzte mehrere teils schwer. Ein Gutachten attestiert ihm ein hohes Rückfallrisiko.
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DÜSSELDORF. Der Syrer Issa al H., der vor einem Jahr auf dem Solinger Stadtfest drei Menschen tötete und acht weitere schwer verletzte, ist zu einer lebenslangen Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Zudem muß der 27jährige abgelehnte Asylbewerber 360.000 Euro Schmerzensgeld an mehrere Opfer zahlen, wie das Landgericht Düsseldorf am Mittwoch entschied.

Hintergrund ist ein islamistisch motiviertes Attentat, das al H. auf dem Solinger Neumarkt am 23. August 2024 verübte. Der Terrorakt hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Nicht zuletzt, weil der Syrer zuvor hätte abgeschoben werden müssen. Mitarbeiter der Ausländerbehörde versuchten einmal, den Asylmigranten in der Flüchtlingsunterkunft Paderborn zu konfrontieren. Dieser war beim Eintreffen der Mitarbeiter am 5. Juni 2023 allerdings nicht anwesend. Weitere Abschiebeversuche blieben aus (JF berichtete).

Schon vor seiner Einreise nach Deutschland, war der Syrer Islamist. Danach verkehrte in einer Solinger Moschee, die auch für islamistische Prediger bekannt ist (JF berichtete). Issa al H. hatte sich in einem Selbstbezichtigungsvideo unmittelbar vor der Tat auf den Islamischen Staat berufen. „Bei Gott, ich werde euch zerstückeln“, kündigte er darin auf Arabisch an.

Syrischer Attentäter von Solingen stach von hinten in die Hälse seiner Opfer

Am Tattag kaufte sich der Syrer ein Messerset, um damit am Abend auf dem Solinger Stadtfest, dem „Festival der Vielfalt“, ein Blutbad anzurichten. Zeugen beschrieben, wie der Täter seinen Opfern mit einer 15 Zentimeter langen Klinge eines Tranchiermessers von hinten die Hälse aufschlitzte. Drei Menschen im Alter von 56, 57 und 58 Jahren überlebten den Messerangriff nicht. Acht von zehn weiteren Attackierten wurden schwer verletzt.

Für seine Taten trage Deutschland die Schuld, klagte al H. beim Prozeß die Bundesrepublik an, weil diese Waffen an Israel geliefert habe. „Ich habe es nicht ertragen können, in Deutschland die Menschen tanzen zu sehen, während in Palästina Kinder sterben“, rechtfertige er sich (JF berichtete).

Psychiatrisches Gutachten attestiert Schuldfähigkeit und hohes Rückfallrisiko

Ein psychiatrisches Gutachten attestierte dem Syrer seine Schuldfähigkeit. Er sei zwar mit einem Intelligenzquotienten von 71 unterdurchschnittlich intelligent, aber nicht schuldunfähig. In Syrien, wo Issa al H. aufwuchs, liege er damit im unteren Normbereich, zitierte die dpa den Gutachter. Es gebe keine Anzeichen für eine psychische Störung wie etwa eine Psychose. Sein Verhalten während der Tat sei zielgerichtet, orientiert und planvoll gewesen (JF berichtete).

„Ich habe schwere Schuld auf mich geladen. Ich bin bereit, das Urteil entgegenzunehmen. Ich habe Unschuldige getötet, keine Ungläubigen“, ließ der Angeklagte bereits zu Beginn der Verhandlung über seinen Verteidiger verkünden. Geständnisse wirken sich zumeist strafmildernd für Beschuldigte aus. Allerdings bescheinigte der Psychiater dem Angeklagten eine hohe Rückfallgefahr – vor allem aufgrund seiner Radikalisierung, seiner Empathielosigkeit und seiner Faszination für Gewalt. (rsz)

Der verurteilte syrische Attentäter von Solingen: Issa al H. ist zwar unterdurchschnittlich intelligent, aber schuldfähig. Foto: IMAGO / epd
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