BERLIN. Der Unternehmer Wolfgang Grupp hat sich in der ARD-Sendung Maischberger kritisch zum strikten Abgrenzungskurs der CDU gegenüber der AfD geäußert. „Was ich nicht verstanden habe von Herrn Merz, daß er von vornherein ein Sprechen mit der AfD ausgeschlossen hat“, sagte der langjährige Trigema-Chef.
In einer Demokratie müsse mit allen gesprochen werden. Als Unternehmer wolle er sich nicht vorstellen, Mitarbeiter auszugrenzen, nur weil sie einer Gewerkschaft angehören: „Das würde man mir auch nicht durchgehen lassen.“
Der 83jährige hatte sich bereits im Februar 2025 ähnlich geäußert. Zwar gebe es bei der AfD „Rechtsaußen-Positionen“, die er nicht teile. Aber: „Bei vielen Dingen muß ich sagen, die AfD hat recht.“ Als Unternehmer habe er sich stets um Offenheit bemüht – auch gegenüber Gewerkschaften. „Das ist die menschliche Größe, die es braucht“, betonte der Unternehmer, der 1969 den damals verschuldeten Textilhersteller Trigema übernahm und in die Gewinnzone führte.
Der klassische CDU-Wähler Grupp
Das Unternehmen beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter und produziert ausschließlich in Deutschland. 2024 übergab Grupp die Geschäftsführung an seine Kinder, äußert sich aber weiterhin regelmäßig zu politischen Themen.
Richtig so!
Der eingefleischte Unternehmer Wolfgang Grupp erklärt bei #Maischberger klipp & klar, wie eine wahre Demokratie zu sein hat.
Er kritisiert den Umgang der Union und Merz mit der #AfD, zurecht.
Natürlich muss da im Hintergrund mit dem Kopf geschüttelt werden😂 pic.twitter.com/fjWC31FxxA
— Dominik Kettner (@Dominik_Kettner) May 15, 2025
Grupp, der sich selbst als „klassischen CDU-Wähler“ bezeichnet räumte ein, 2016 bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg einmalig die Grünen gewählt zu haben – nicht aus Überzeugung bei Gesellschaftsfragen, sondern wegen deren Klimapolitik, wie er 2022 in einem Interview mit der JUNGEN FREIHEIT erklärte. (rr)