MAGDEBURG. Sachsen-Anhalt hat mehreren AfD-Mitgliedern die Waffenbesitzkarten entzogen. Wie das Innenministerium auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Landtag mitteilte, haben bislang fünf Betroffene einen entsprechenden Bescheid erhalten. Ein weiteres Mitglied gab seine Erlaubnis freiwillig zurück, nachdem ein Widerrufsverfahren eingeleitet worden war. Insgesamt prüfen die Behörden derzeit 51 weitere Fälle.
Laut Ministerium besitzen aktuell 74 Mitglieder der AfD in Sachsen-Anhalt eine Waffenbesitzkarte. Von ihnen sind 49 als Sportschützen und 25 als Jäger registriert. Gemeinsam verfügen sie über 330 Schußwaffen, darunter 99 Pistolen und 231 Gewehre.
Verfassungsschutzbewertungen als Auslöser
Die Überprüfungen gehen auf eine Entscheidung des Verfassungsschutzes zurück, der den Landesverband der AfD sowie deren Jugendorganisation Junge Alternative (JA) als „gesichert rechtsextrem“ einstuft. Diese Bewertung veranlaßte die Waffenbehörden, Inhaber von Waffenbesitzkarten aus diesen Gruppierungen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, lobte das entschlossene Vorgehen der Behörden: „Die ersten Widerrufsbescheide zeigen, daß von diesen Personen nach individueller Prüfung eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht“, erklärte sie gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung. (rr)