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Silvester-Krawalle: Polizei ermittelt wegen Veröffentlichung deutscher Vornamen

Silvester-Krawalle: Polizei ermittelt wegen Veröffentlichung deutscher Vornamen

Silvester-Krawalle: Polizei ermittelt wegen Veröffentlichung deutscher Vornamen

Festnahme eines Tatverdächtigen in der Silvesternacht in Berlin. Die Vornamen der deutschen sollten nicht bekannt werden.
Festnahme eines Tatverdächtigen in der Silvesternacht in Berlin. Die Vornamen der deutschen sollten nicht bekannt werden.
Festnahme eines Tatverdächtigen in der Silvesternacht in Berlin. Die Vornamen der deutschen sollten nicht bekannt werden. Foto: picture alliance/dpa/Julius Schreiner
Silvester-Krawalle
 

Polizei ermittelt wegen Veröffentlichung deutscher Vornamen

Sie heißen meist Mohammed, Yussuf und Hassan: Daß die Vornamen der deutschen Tatverdächtigen von Silvester öffentlich wurden, sorgt bei der Berliner Polizei für Empörung – und interne Ermittlungen.
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BERLIN. Die Berliner Polizei hat interne Ermittlungen gegen jene Kollegen eingeleitet, die die Liste mit den Vornamen deutscher Tatverdächtiger aus der Silvesternacht an Journalisten weitergegeben haben. Aus dem Dokument geht klar hervor, daß die meisten einen Migrationshintergrund haben.

Am häufigsten tauchten Mohammed (zwölfmal), Yussuf (sechsmal) und Hassan (dreimal) auf. Die alphabetische Liste mit 256 Namen der deutschen Verdächtigen beginnt mit Abdul Kerim, Abdulhamid, Abdulkadir, Abdul Karim und Abdullah. Als erstes hatte darüber am Dienstagmorgen das Portal Nius geschrieben, die JUNGE FREIHEIT berichtete kurz darauf ebenfalls ausführlich. Rund 65 Prozent der Namen sind ausländisch.

Vornamen-Liste: „Diskriminierender Erklärungsansatz“

Berlins Polizeisprecher Florian Nath bezeichnete es jetzt im Tagesspiegel als inakzeptabel, daß „offenbar illegal Namenslisten von Tatverdächtigen“ herausgegeben worden seien. Das sei nicht nur ein Verstoß gegen den Datenschutz, sondern es befeuere auch einen „unverhältnismäßigen und diskriminierenden Erklärungsansatz“ für „individuelle, strafrechtliche Verhaltensweisen“.

Es sei fachlich fragwürdig, Kriterien wie kulturelle, ethnische, religiöse Herkunft oder „die Zugehörigkeit zu vermeintlich ‚nicht deutschen‘ Realitäten“ als kriminalistischen Erklärungsansatz für Straftaten heranzuziehen, empörte sich der Polizeisprecher.

Das sei auch, so Nath, „zur Herleitung von Tatmotivationen hochproblematisch“. Die Polizei lehne solche Praktiken ab. „Wir haben eine klare rechtliche und ethische Ausrichtung als neutraler Garant der öffentlichen Sicherheit und für den Schutz der Grundrechte aller Bürgerinnen und Bürger.“

Noch mehr Gewalttaten als voriges Silvester

Die Beamten, die die Liste durchgestochen haben, müssen nun mit harten Konsequenzen rechnen. Das Dezernat für Polizei- und Korruptionsdelikte des Landeskriminalamtes übernimmt laut RBB die Ermittlungen.

In der Silvesternacht war es in Berlin zu noch mehr Gewalttaten – unter anderem mit Kugelbomben, Böllern und Raketen – als im Jahr zuvor gekommen. Die Berliner Polizei erfaßte 1.453 „silvestertypische“ Straftaten – 8,6 Prozent mehr als 2023/24.

Insgesamt nahmen die Beamten 670 Personen fest. 264 haben eine ausländische (39,4 Prozent), 406 die deutsche Staatsbürgerschaft (60,6 Prozent). Doch wie die Liste der Vornamen dieser Verdächtigen zeigt, spielen sich diese Taten vor allem im migrantischen Milieu ab. (fh)

Festnahme eines Tatverdächtigen in der Silvesternacht in Berlin. Die Vornamen der deutschen sollten nicht bekannt werden. Foto: picture alliance/dpa/Julius Schreiner
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