ILLERKIRCHBERG. Ein afghanischer Asylbewerber, der wegen der Gruppenvergewaltigung einer 14jährigen in Illerkirchberg verurteilt und abgeschoben wurde, möchte nach Deutschland zurückkehren. Sein Anwalt setzt sich für eine Wiedereinreise ein.
Der Migrant war im August 2024 nach Afghanistan abgeschoben worden. Laut Justizministerium darf er nun für sechs Jahre nicht nach Deutschland einreisen. Dennoch beantragte er bereits im November des Vorjahres über seinen Anwalt eine vorzeitige Rückkehr. Dieser Antrag wurde im Januar abgelehnt, woraufhin der Anwalt Einspruch einlegte. Der Fall ist noch nicht abschließend entschieden.
Wie Bild und RTL berichten, hält sich der Afghane mittlerweile im Iran auf und plant von dort aus die Rückkehr nach Deutschland. Als Grund werden familiäre Bindungen in Baden-Württemberg genannt – der verurteilte Vergewaltiger habe dort eine Freundin und ein Kind. Das Justizministerium erklärte gegenüber dem SWR, derzeit gebe es keine Hinweise auf eine illegale Wiedereinreise. In einem TV-Bericht jammert der Afghane mit weinerlicher Stimme: „Ich will zu meinem Kind, ich will für meine Frau da sein.“
Afghane bekam in Deutschland Polizeischutz
Die Ereignisse in Illerkirchberg sorgten deutschlandweit für Aufsehen. Der wegen einer Gruppenvergewaltigung in Illerkirchberg zu weniger als zweieinhalb Jahren Haft verurteilte Afghane Mukthar N. hat nach der Ermordung des 14jährigen Mädchens Ece S. Polizeischutz erhalten. Die Behörden sorgten sich nach dem Verbrechen wegen möglichem Unmut der Bevölkerung um dessen Sicherheit.
Der damals ausreisepflichtige Mann erhielt auch Beistand von Innenministerin Nancy Faeser (SPD). Der Landkreis wollte den Sexualverbrecher, der mit drei anderen Asylbewerbern ein damals ebenfalls 14 Jahre altes Mädchen unter Drogen setzte und dann stundenlang vergewaltigte, abschieben. Doch die Bundespolitikerin lehnt dies mit Verweis auf die Taliban-Herrschaft in Afghanistan ab.
Nach seiner 26monatigen Gefängnisstrafe brachte ihn die Landesregierung vorerst erneut in Illerkirchberg unter. Allerdings blieb die Bevölkerung ahnungslos, niemand warnte sie vor dem Afghanen, der laut Polizei weiterhin ein „hohes Gefahrenpotential für die Begehung weiterer Sexualstraftaten zum Nachteil unbekannter junger Frauen“ darstelle.
Im August 2024 war der Afghane einer von 28 Straftätern, die in einem Sammelflug nach Afghanistan ausgeflogen wurden – die erste Rückführungsaktion nach der Machtübernahme der Taliban. In Illerkirchberg wurde das erleichtert aufgenommen. Bürgermeister Markus Häußler (parteilos) sprach von einem „Stachel im Fleisch“, den man endlich losgeworden sei.
(rr, fh)