MANNHEIM. Die Mehrheit der Deutschen stimmt der Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu, es gebe ein „Problem mit dem Stadtbild“ durch Einwanderung. Laut dem neuen ZDF-„Politbarometer“ der Forschungsgruppe Wahlen geben 63 Prozent der Befragten Merz recht, der gegenteiligen Meinung sind 29 Prozent der Befragten. Acht Prozent beantworteten die Frage mit einem „weiß nicht“.
Die höchste Zustimmung genießen die „Stadtbild“-Äußerungen in der Altersgruppe von 35 bis 59 Jahren mit 70 Prozent. Bei den Befragten über 60 geben knapp zwei Drittel dem Bundeskanzler recht. Unter den 18- bis 34jährigen stimmen ihm hingegen nur 42 Prozent zu.

Zudem fragte die Forschungsgruppe Wahlen, ob die Union weiterhin jegliche Zusammenarbeit mit der AfD ablehnen soll. Dafür plädieren 62 Prozent der Wähler, darunter 72 Prozent der CDU- und CSU-Anhänger. 36 Prozent der Befragten und 26 Prozent der Unionswähler sprechen sich dagegen aus.
Mehrere Unionspolitiker distanzierten sich von Merz
Vergangene Woche hatte Merz betont, Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) sei wegen des Problems mit dem Stadtbild bemüht, Rückführungen „im sehr großen Umfang“ zu ermöglichen. Am Mittwoch konkretisierte er, es gehe um Migranten ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht und Arbeit, die sich nicht an geltende Regeln hielten und „auch unserer Polizei große Probleme machen“. Zugleich betonte er: „Wir brauchen auch in Zukunft Einwanderung.“
Zahlreiche Politiker äußerten deutliche Kritik, darunter mehrere Unionspolitiker. Merz‘ Vorgänger als CDU-Chef, Armin Laschet, bezeichnete die „Stadtbild“-Aussage als „zu nebulös“ und mahnte, es gehe auch um Rechtsradikale, die durch Straßen zögen (JF berichtete). Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (ebenfalls CDU) betonte, Probleme mit Kriminalität ließen sich „nicht an der Nationalität festmachen“. (kuk)







