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Treffen in Damaskus: Jetzt empfängt Syriens neuer Anführer Syrer aus Deutschland

Treffen in Damaskus: Jetzt empfängt Syriens neuer Anführer Syrer aus Deutschland

Treffen in Damaskus: Jetzt empfängt Syriens neuer Anführer Syrer aus Deutschland

Das Bild zeigt den syrischen Machthaber al-Scharaa mit Syrern aus Deutschland
Das Bild zeigt den syrischen Machthaber al-Scharaa mit Syrern aus Deutschland
Syriens neuer Machthaber al-Scharaa (r.) empfing am Samstag unter anderem Sadiqu al-Mousllie, einen syrischen Zahnarzt aus Braunschweig (hier links neben al-Scharaa). Foto: Syrian Arab News Agency (SANA)
Treffen in Damaskus
 

Jetzt empfängt Syriens neuer Anführer Syrer aus Deutschland

Während die deutsche Politik über die Rückkehr von Syrern in ihre Heimat debattiert, trifft sich der neue Machthaber mit Syrern aus Deutschland. „Wir wollen, daß wir hier gemeinsam auch das Land aufbauen“, sagt einer von ihnen.
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DAMASKUS. Syriens neuer Anführer Ahmed al-Scharaa hat am Samstag Vertreter syrischer Migranten aus Deutschland im Regierungspalast in Damaskus empfangen. Sadiqu al-Mousllie, ein Zahnarzt aus Braunschweig, bestätigte einen entsprechenden Bericht der syrischen Nachrichtenagentur Sana bei Facebook.

Al-Mousllie tritt als Sprecher der „Initiative der syrischen Diaspora in Deutschland“ auf. Er wurde in Damaskus geboren, wuchs in Kuwait auf und kam vor mehr als 30 Jahren nach Deutschland. Al-Mousllie war Mitglied des Syrischen Nationalrats, eines Bündnisses, das in Opposition zum syrischen Diktator Baschar al-Assad stand. Außerdem fungiert er als Landesvorsitzender des Zentralrats der Muslime in Niedersachsen, den er mitgründete.

Seine Delegation habe im Gespräch mit al-Scharaa die Bereitschaft geäußert, „Fachkräfte für die unterschiedlichen benötigten Bereiche zu qualifizieren“, teilte al-Mousllie nach dem Treffen mit. Es sei um die „mediale, politische und humanitäre Unterstützung der Projekte zur jetzigen Notlage Syriens“ gegangen.

„Inschallah erleben wir das auch mit unseren Familien“

Bereits Ende Dezember hatte al-Mousllie in einem Video von der Umayyaden-Moschee in Damaskus gesagt, Syrien sei auf einem guten Weg. „Wir wollen, daß wir hier gemeinsam auch das ganze Land aufbauen.“ Al-Mousllie konnte Syrien nach eigenen Angaben 15 Jahre lang nicht besuchen. Er danke Gott, daß er nun in Damaskus sein könne. „Inschallah erleben wir das auch mit unseren Familien.“

Es ist unklar, mit welchem Mandat die Initiative in Damaskus vorsprach und wie das Treffen zustande kam. Al-Mousllie betonte jedoch, daß es sich um eine Initiative, nicht um „ein politisches Gremium“ handle. Seine Gruppierung hat keine offizielle Präsenz im Internet und will sich am 25. Januar in Berlin zu einem Koordinierungstreffen versammeln.

Erst am Freitag war Bundesaußenministerin Annalena Baerbock zu einem Treffen mit al-Scharaa nach Damaskus gereist. Anschließend äußerte sie sich zwiespältig: Es habe in den vergangenen Wochen Hoffnungsschimmer als auch Gegenteiliges gegeben. Deutschland messe die neuen islamistischen Machthaber an ihren Taten.

So will Faeser mit den syrischen Migranten umgehen

Derweil läuft in Deutschland die Debatte über den Umgang mit syrischen Migranten nach dem Sturz Assads weiter. „Diejenigen, die hier nicht arbeiten, werden – wenn das Land sicher ist – wieder in die Sicherheit zurückkehren können oder auch müssen“, sagte Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck am Montagmorgen im Deutschlandfunk.

Zuvor hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) einen Vier-Punkte-Plan für den Umgang mit Syrern in Deutschland ins Spiel gebracht. Der Plan sieht vor, daß gut integrierte Migranten in Deutschland bleiben dürfen.

Zugleich soll das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) Schutzgewährungen aufheben, „wenn Menschen diesen Schutz in Deutschland nicht mehr brauchen, weil sich die Lage in Syrien stabilisiert hat“, wie Faeser den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte. „Das wird dann für jene gelten, die kein Aufenthaltsrecht aus anderen Gründen wie Arbeit oder Ausbildung haben und nicht freiwillig nach Syrien zurückkehren.“ (ser)

Syriens neuer Machthaber al-Scharaa (r.) empfing am Samstag unter anderem Sadiqu al-Mousllie, einen syrischen Zahnarzt aus Braunschweig (hier links neben al-Scharaa). Foto: Syrian Arab News Agency (SANA)
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