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Hans-Peter Hörner, Bildungs-Blog

Aufgabe sei „beinahe unlösbar“: Ifo-Forscher verirren sich im Sozialleistungs-Dschungel

Aufgabe sei „beinahe unlösbar“: Ifo-Forscher verirren sich im Sozialleistungs-Dschungel

Aufgabe sei „beinahe unlösbar“: Ifo-Forscher verirren sich im Sozialleistungs-Dschungel

Ifo. Eine Muslima mit Kopftuch steht vor einem Jobcenter in Berlin im Bezirk Kreuzberg am 13.09.2013. Der Arbeitsmarkt profitiert nicht von der aktuellen Migrationspolitik. Foto: Wolfram Steinberg dpa
Ifo. Eine Muslima mit Kopftuch steht vor einem Jobcenter in Berlin im Bezirk Kreuzberg am 13.09.2013. Der Arbeitsmarkt profitiert nicht von der aktuellen Migrationspolitik. Foto: Wolfram Steinberg dpa
Eine muslimische Frau vor dem Jobcenter in Berlin-Kreuzberg: Der Arbeitsmarkt leidet unter der aktuellen Migrationspolitik. Foto: picture alliance / Wolfram Steinberg | Wolfram Steinberg
Aufgabe sei „beinahe unlösbar“
 

Ifo-Forscher verirren sich im Sozialleistungs-Dschungel

Das Ifo-Institut versucht, eine vollständige Übersicht über Deutschlands Sozialleistungen zu erstellen – und kommt auf mehr als 500 verschiedene. Doch selbst die Forscher zweifeln, ob sie wirklich alle gefunden haben.
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MÜNCHEN. Das Ifo-Institut hat eine beeindruckende Liste vorgelegt: Mehr als 500 verschiedene Sozialleistungen existieren in der Bundesrepublik. Von Bürgergeld über Ausbildungsförderung bis hin zur sozialpädagogischen Einzelbetreuung reicht das Spektrum. Und womöglich ist das noch nicht alles.

Die Forscher aus München haben erstmals versucht, sämtliche Sozialleistungen auf Bundesebene zu erfassen – und stießen dabei auf ein kaum zu durchdringendes Dickicht.

„Ursprünglich wollten wir Ausmaß und Wirkung aller Sozialleistungen berechnen“, erklärte Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen. Doch die schiere Menge an Vorschriften habe die Aufgabe „beinahe unlösbar erscheinen lassen“. Herausgekommen ist daher zunächst nur eine „Inventarliste“.

Ifo findet 3.246 Paragrafen in den Sozialgesetzbüchern

Nach Angaben des Instituts umfassen allein die Sozialgesetzbücher 3.246 Paragrafen – mit unzähligen Ansprüchen, Zuständigkeiten und Ausführungsbestimmungen. Hinzu kämen weitere Gesetze, etwa zur Familienpflegezeit, die zusätzliche Leistungen begründen.

Die Forscher sehen ihre Arbeit als ersten Schritt zu mehr Transparenz. „Um Sozialpolitik evidenzbasiert zu gestalten, ist es notwendig, daß die Politik im nächsten Schritt Daten zu Inanspruchnahme, Kosten und Verwaltungsaufwand bereitstellt“, sagte Ifo-Forscherin Lilly Fischer.

Die Liste, so betonen die Autoren, erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Experten und Interessierte seien eingeladen, Ergänzungen oder Korrekturen einzureichen. Das soll helfen, die Datenbank weiter zu verbessern – und vielleicht irgendwann den Überblick über das deutsche Soziallabyrinth zu ermöglichen. (rr)

Eine muslimische Frau vor dem Jobcenter in Berlin-Kreuzberg: Der Arbeitsmarkt leidet unter der aktuellen Migrationspolitik. Foto: picture alliance / Wolfram Steinberg | Wolfram Steinberg
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