BERLIN. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik hat die AfD in einer Umfrage die 40-Prozent-Marke geknackt. Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, würde die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla 40 Prozent erreichen, wie aus einer Umfrage des Insa-Instituts im Auftrag des Nachrichtenportals Nius hervorgeht. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als bei der Juni-Befragung des Instituts.
Abgeschlagen auf dem zweiten Platz liegt demnach die Union mit 26 Prozent und einem Verlust von acht Prozentpunkten. Die Linkspartei stagniert bei elf Prozent. SPD und BSW müssen mit jeweils sechs Prozent und leichten Verlusten um den Einzug in den nächsten Landtag zittern. Nicht im Parlament vertreten wären FDP und Grüne mit jeweils drei Prozent.

Spitzenkandidaten liefern sich enges Rennen
Das Bundesland, das in einem Jahr einen neuen Landtag wählt, stünde mit diesem Ergebnis vor schwierigen Koalitionsverhandlungen. Eine Regierung ohne die AfD wäre nur möglich, wenn CDU, Linkspartei, SPD und BSW eine Koalition bilden würden. Die AfD dagegen könnte zusammen mit dem BSW oder der Union regieren. Beide Parteien schließen eine gemeinsame Regierungsbildung mit der AfD allerdings derzeit aus.
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern sich die Spitzenkandidaten von AfD und Union. AfD-Fraktionschef Ulrich Siegmund (hier geht es zum exklusiven JF-Interview) käme auf 22 Prozent, CDU-Spitzenkandidat Sven Schulze erhielte 21 Prozent. Für keinen der beiden würden 33 Prozent stimmen, 25 Prozent antworteten mit „weiß nicht“ oder machten keine Angaben. (ho)