BERLIN. Die Deutschen haben 2025 ein ähnlich hohes Lebensglück erreicht wie vor Corona. Laut dem neuen „SKL Glücksatlas“ liegt die durchschnittliche Lebenszufriedenheit bei 7,09 Punkten auf einer Skala von null bis zehn. Ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Die „Glückslücke“ zwischen Ost und West schrumpft: Während der Westen stagniert, steigt das Wohlbefinden im Osten um 0,12 Punkte auf 6,91 Punkte.
Im Städteranking bleibt Kassel Deutschlands glücklichste Großstadt. Die Nordhessen erreichen 7,44 Punkte – trotz unterdurchschnittlicher Wirtschaftskraft. Gründe sind laut Studienautor Bernd Raffelhüschen „eine junge Bevölkerung, gute medizinische Versorgung und viele Grünflächen“. Großstädte über 400.000 Einwohner wie Berlin oder München schneiden schlechter ab. In Metropolen liegt die Zufriedenheit bei nur 6,9 Punkten – Hauptgründe sind Lärm, hohe Mieten und geringere soziale Bindung.
Kleine Städte, große Zufriedenheit
„Die Erholung ist abgeschlossen“, sagt Raffelhüschen. Besonders kleinere, grüne und familiäre Städte erzielen Spitzenwerte. Unter den ersten Zehn finden sich Münster, Aachen, Augsburg und Düsseldorf. Selbst strukturschwächere Städte wie Krefeld oder Duisburg zeigen, dass Zufriedenheit nicht vom Einkommen abhängt.
Auffällig: Entscheidend für das städtische Wohlbefinden ist nicht der Wohlstand, sondern die Gleichmäßigkeit seiner Verteilung. Wo große Unterschiede zwischen Hoch- und Unzufriedenen bestehen, sinkt das Gesamtniveau. In Kassel zählen 56 Prozent zur Gruppe der Hochzufriedenen, nur drei Prozent gelten als ernsthaft unglücklich.

Wohlstand alleine macht Deutsche nicht glücklich
Auf Bundesländerebene bleibt Hamburg mit 7,33 Punkten Spitzenreiter, gefolgt von Bayern und Rheinland-Pfalz (je 7,21). Thüringen holt stark auf, während Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg leicht verlieren. Deutlich unter dem Durchschnitt liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 6,06 Punkten – das niedrigste Glücksniveau bundesweit.






