POTSDAM. Die Bundespolizei hat 2024 eine deutliche Zunahme der Sexual- und Gewaltdelikte im Bahnbereich verzeichnet. Die Zahl der Sexualstraftaten etwa stieg gegenüber dem Vorjahr um 19,2 Prozent, teilte die Behörde in dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht mit. Insgesamt registrierte sie 2.262 solche Delikte an den Bahnhöfen und in den Zügen. Bei den meisten Fällen, rund 55,1 Prozent, handelte es sich um sexuelle Belästigungen. 5,4 Prozent entfiel hingegen auf sexuelle Übergriffe, Nötigungen, Vergewaltigungen sowie Mißbrauch Minderjähriger.
Die Zahl der vermeldeten Gewaltdelikte war mit 27.160 Fällen um fast sechs Prozent höher als 2023. In 609 Fällen wurden Messer eingesetzt, was einem Plus um 9,7 Prozent entspricht. Auch gab es 2024 mehr Angriffe auf die im Bahnbereich tätigen Bundespolizisten. Mit insgesamt 2.230 Attacken stieg die Zahl um rund 10,2 Prozent. Bei jedem achten Angriff seien auch Gegenstände als Tatmittel verwendet worden, am häufigsten Flaschen, Steine und „Dinge des täglichen Gebrauchs“.
2024 gab es über 381.000 Straftaten im Bahnbereich
Gleichwohl ist die Gesamtzahl der Straftaten im Bahnbereich um 10,1 Prozent gesunken, heißt es weiter im Jahresbericht der Bundespolizei. Insgesamt verzeichnete sie im vergangenen Jahr 381.894 Delikte an den Bahnhöfen und in den Zügen.
Die Zahl aller 2024 im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei registrierten Straftaten betrug 641.613, was einem Minus von 18,8 Prozent entspricht. Ein Großteil des Rückgangs ging dabei auf Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz zurück. Hatte die Behörde 2023 noch 389.331 solcher Taten verzeichnet, sank die Zahl ein Jahr später um 36,4 Prozent. Um rund ein Drittel fiel die Zahl festgestellter illegaler Einreisen nach Deutschland, von 127.549 auf 83.572 Fälle. Dem Bericht zufolge sei dies als Erfolg der vorübergehend wiedereingeführten Binnengrenzkontrollen zu werten. (kuk)






