Anzeige
Anzeige

Linken-Fraktionschefin: „Das in der DDR war kein Sozialismus“, sagt Reichinnek

Linken-Fraktionschefin: „Das in der DDR war kein Sozialismus“, sagt Reichinnek

Linken-Fraktionschefin: „Das in der DDR war kein Sozialismus“, sagt Reichinnek

Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek
Linken-Fraktionschefin Heidi Reichinnek
„Das Wirtschaftssystem ändern“: Heidi Reichinnek. Foto: IMAGO / Noah Wedel
Linken-Fraktionschefin
 

„Das in der DDR war kein Sozialismus“, sagt Reichinnek

Heidi Reichinnek will einen „demokratischen Sozialismus“. Mit der DDR habe das nichts zu tun, beteuert die Linken-Frontfrau in einem Interview. Dort habe es schließlich gar keinen Sozialismus gegeben.
Anzeige

Marketing, Ausbildung, Student, Kaufmann

BERLIN. Die Fraktionschefin der Linken im Bundestag, Heidi Reichinnek, hat bestritten, daß in der DDR Sozialismus geherrscht hat. „Das in der DDR war kein Sozialismus“, sagte die 37jährige im Interview mit dem Stern, das am Mittwoch erschien. Dann schob sie hinterher: „Also nicht so, wie ihn sich meine Partei vorstellt.“ Die Linke ist die direkte Rechtsnachfolgerin der Sozialistischen Einheitspartei (SED), also der Staatspartei der DDR.

Zuvor hatte Reichinnek in dem Interview betont, daß sich ihre Partei „für einen demokratischen Sozialismus“ einsetze. Dabei handle es sich um „eine Utopie, die wir in Schritten erreich können“. Als der Stern ihr vorhielt, daß Sozialismus in der Vergangenheit nicht funktioniert habe, antwortete sie mit der zitierten Bemerkung.

Zugleich fügte Reichinnek an: „Wir wollen das Wirtschaftssystem ändern, nicht das politische System umstürzen. Andere Parteien wie die AfD, die wollen die Demokratie abschaffen!“ Die Linke stehe fest auf dem Boden des Grundgesetzes. „Unser Ziel ist ein demokratischer Sozialismus, und ich betone immer wieder: Der Kapitalismus ist nicht vom Grundgesetz geschützt.“

Reichinnek sieht sich als „Ossi“

In dem Interview ging Reichinnek die CDU wegen deren Unvereinbarkeitsbeschluß mit der Linken harsch an. Mit Blick auf die Wahl zum Bundesverfassungsgericht sagte sie: „Das Vorgehen von CDU und CSU ist eine einzige Frechheit. Der ganz normale demokratische Weg wäre, Gespräche über die Richterkandidaten zu führen, um Mehrheiten zu bilden. Dem verweigert sich die Union.“

Der Stern sprach sie zudem auf das Antisemitismus-Problem innerhalb der Linken an. Dabei wies Reichinnek den Vorwurf, Antisemitismus zu dulden, zurück. „Es gibt Antisemitismus in dieser Gesellschaft, und damit gibt es ihn auch in der Linken. Aber wir dulden ihn nicht.“ Sich selbst bezeichnete Reichinnek, geboren in Merseburg, in dem Gespräch als „Ossi“. Und die Linke sei „die einzige Ost-Partei“. (ser)

„Das Wirtschaftssystem ändern“: Heidi Reichinnek. Foto: IMAGO / Noah Wedel
Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
aktuelles