FRANKFURT. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat eine längere Lebensarbeitszeit gefordert, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern. „Wir müssen uns ehrlich machen. Wir sind eine alternde Gesellschaft. Wir müssen länger arbeiten, um uns den Wohlstand zu erhalten, den die Generationen nach dem Krieg aufgebaut haben“, sagte Nagel.
Man müsse den Menschen zutrauen, zu verstehen, wo die Herausforderungen lägen. Wenn zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit nicht auch unangenehme Fragen beantwortet würden, drohe Deutschland wie auch Europa zurückzufallen.
Bundesbank-Chef will keine Goldreserven verkaufen
Gleichzeitig zeigte sich der Notenbankchef gegenüber Table.Briefings optimistisch mit Blick auf das kommende Jahr. „Die deutsche Wirtschaft kann jetzt auf einen moderaten Wachstumspfad einschwenken. Wir werden im nächsten Jahr mehr Wachstum sehen, wenn die Zukunftsausgaben richtig gesetzt werden. Dann kann aus dem zarten Pflänzlein mehr werden.“
Die Bundesregierung rechnet für 2026 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent. Vor allem das milliardenschwere Infrastruktur- und Aufrüstungspaket soll die Konjunktur stützen. Zur Geldpolitik erklärte Nagel, die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die Zinsen unverändert zu lassen, sei angemessen. Über künftige Schritte werde man im Dezember anhand neuer Projektionen entscheiden. Einen Verkauf der Goldreserven schloß Nagel aus: „Das Gold bleibt dort, wo es ist, und wird nicht verkauft.“ (rr)






