POTSDAM. Der brandenburgische Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD) hat angekündigt, die Zahl der ausfallenden Unterrichtsstunden im kommenden Schuljahr reduzieren zu wollen – trotz des niedrigeren Stundenbudgets, das Schulen erhalten sollen. „Die Absicherung der Stundentafel hat die erste Priorität“, sagt der Politiker laut der dpa. Es gebe eine klare Prioritätensetzung „auf die Unterrichtsversorgung auf dem bisherigen Niveau“.
Das aktuelle Niveau des Unterrichtsausfalls sei nicht schön, aber vertretbar. Im ersten Halbjahr des Jahres 2024/2025 seien insgesamt mehr als 151.000 Unterrichtsstunden nicht regulär abgehalten worden – 2,2 Prozent des geplanten Unterrichts. „Jede Stunde, die ausfällt, ist nicht richtig, das ist nicht gut, aber es ist ein Teil der Dinge, die man nie ganz auf Null wird fahren können“, betonte Freiberg.
Anders als erhofft nimmt die Zahl der Lehrer in dem ostdeutschen Bundesland derzeit nicht zu, sondern ab. Allerdings werden weiterhin Lehrkräfte eingestellt.
CDU und AfD äußern Kritik
Zudem soll das Vertretungsbudget deutlich erhöht werden. Für 2025 sollen rund 8,95 Millionen Euro zur Verfügung stehen, 1,49 Millionen Euro mehr als im Regierungsentwurf zunächst vorgesehen, berichtet der Tagesspiegel. Für 2026 sollen mehr als elf Millionen Euro für Vertretungslehrer eingeplant werden.
CDU und AfD kritisierten die angekündigten Maßnahmen als unzureichend. Die CDU-Bildungspolitikerin Kristy Augustin betonte, sie schaue „mit großer Sorge“ auf das beginnende Schuljahr. „Meine Vermutung ist, daß wir noch mehr Unterrichtsfächer haben werden, die ausfallen.“ Es sei nicht gelungen, die Zahl der Planstellen für Lehrkräfte im künftigen Haushalt zu halten.
Der AfD-Abgeordnete Dennis Hohloch, selbst Lehrer, wies darauf hin, daß der Stundenausfall besonders in bestimmten Regionen – wie Cottbus und Frankfurt an der Oder – deutlich höher sei als anderswo. „Ich möchte Sie jetzt so einfach damit nicht davonkommen lassen“, sagte er in Richtung des Bildungsministers. (lb)