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Von Berlin bis Bayern: Bilanz des Wochenendes: Axt- und Messergewalt in mehreren Städten

Von Berlin bis Bayern: Bilanz des Wochenendes: Axt- und Messergewalt in mehreren Städten

Von Berlin bis Bayern: Bilanz des Wochenendes: Axt- und Messergewalt in mehreren Städten

Das Bild zeigt Polizei-Blaulicht und einen Screenshot aus einem Gewalt-Video. Messerdelikte nehmen in Deutschland zu.
Das Bild zeigt Polizei-Blaulicht und einen Screenshot aus einem Gewalt-Video. Messerdelikte nehmen in Deutschland zu.
Polizei-Blaulicht und ein Axt-Angreifer in Nordrhein-Westfalen: Messergewalt ist Alltag in Deutschland. Foto: picture alliance/dpa/swd-medien.de | Hanser Screenshot: X
Von Berlin bis Bayern
 

Bilanz des Wochenendes: Axt- und Messergewalt in mehreren Städten

Zwischen schweren Terroranschlägen mit Toten geraten weitere Messerattacken in Deutschland fast in Vergessenheit. Die JUNGE FREIHEIT dokumentiert mehrere Vorfälle des Wochenendes – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
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BERLIN. Am vergangenen Wochenende ist es an mehreren Orten in Deutschland zu schwerer Messergewalt gekommen.Im Berliner Stadtteil Spandau versuchte der Schauspieler Samir Salim, im Bus einen Streit um einen Sitzplatz zu schlichten. Zunächst hatten Salim und eine weitere Person einen als aggressiv beschriebenen unbekannten Mann aus einem Bus gedrängt. Kurz darauf kam dieser zurück, zog ein Messer und attackierte Salim damit. Dieser erlitt einen Stich ins Knie, es besteht keine Lebensgefahr. Die Behörden konnte bisher keinen Tatverdächtigen ermitteln, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Am selben Tag verschaffte sich ein 33jähriger Türke unter einem Vorwand Zutritt zu einem Mehrfamilienhaus im Hamburger Stadtteil Ottensen. Als der 56jährige Wohnungsinhaber die Tür öffnete, griff der Türke diesen und ein weiteres 22jähriges Familienmitglied mit dem Messer an, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Beide Opfer befinden sich außer Lebensgefahr. Anschließend flüchtete der Angreifer, die Fahndung führte bisher nicht zu seiner Verhaftung. Die Behörden gehen derzeit davon aus, „daß es zwischen dem Täter und den Opfern eine Vorbeziehung gibt.

Einen Tag später, am Samstag nachmittag, gingen im nordrhein-westfälischen Herten mindestens fünf Personen aufeinander los, einer von ihnen attackierte seine Widersacher mit einer Axt. Dabei erlitten ein 28jähriger deutscher Staatsbürger und ein 22jähriger mit türkischer und belgischer Staatsbürgerschaft schwere Verletzungen und mußten ins Krankenhaus gefahren werden, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 53jährigen Libanesen, den die Beamten vorläufig festnehmen konnten. Die Justiz bewertet den Fall inzwischen als Tötungsdelikt, die Ermittlungen dauern an.

Streit in Asylunterkunft eskaliert

Im niederbayerischen Frontenhausen eskalierte am Sonntag ein Streit in einer Asylbewerberunterkunft. Ein 29jähriger und ein 22jähriger gerieten kurz nach ein Uhr in einen Streit, in dessen Folge der 29jährige mit einem Küchenmesser auf den Jüngeren einstach. Der junge Mann wurde schwer, jedoch nicht lebensbedrohlich verletzt, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Inzwischen sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft Landshut wirft ihm gefährliche Körperverletzung vor.

Der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge gab es in der Bundesrepublik 2023 insgesamt 8.951 gefährliche und schwere Körperverletzungen durch Messerangriffe – ein Anstieg um 9,7 Prozent gegenüber 2022. Bei den Raubdelikten mit einer Stichwaffe stieg die Zahl um 16,6 Prozent auf 4.893 Fälle. Bundesweite Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor.

Messerverletzungen nehmen dramatisch zu

Auch die Zahl derer, die wegen schwerer Messerverletzungen auf deutschen Intensivstationen behandelt werden mußten oder dort daran verstarben, ist zuletzt deutlich gestiegen. Verglichen mit 2014 stieg der Anteil von Messeropfern in Intensivstationen von unter zwei auf über drei Prozent, wie mehrere Medien im August vergangenen Jahres berichteten.

Laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik für 2023 gab es in Deutschland 8.951 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung durch Messerattacken – ein Anstieg um 9,7 Prozentpunkte gegenüber 2022. Auch die Zahl der Raubtaten, bei denen eine Stichwaffe zum Einsatz kam, nahm deutlich zu. Hier verzeichneten die Ermittler einen Zuwachs von 16,6 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr auf jetzt 4.893 Fälle. (st/fh)

Polizei-Blaulicht und ein Axt-Angreifer in Nordrhein-Westfalen: Messergewalt ist Alltag in Deutschland. Foto: picture alliance/dpa/swd-medien.de | Hanser Screenshot: X
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