BERLIN. In Berlin haben Afghanen zum Wochenende auf der Karl-Liebknecht-Brücke am Humboldt Forum mit Messern aufeinander eingestochen. Nach Polizeiangaben wurden sechs Männer verletzt, ein 24jähriger schwebt in Lebensgefahr. Zunächst wurde auch eine 14jährige festgenommen.
Der Polizei zufolge ging der erste Notruf gegen 21.45 Uhr ein. Zeugen meldeten eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen von Männern im Bereich der Brücke zwischen Dom und Humboldt Forum. Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, bot sich ein dramatisches Bild: Vier junge Männer im Alter von 20, 20, 23 und 24 Jahren lagen verletzt auf der Brücke.
Sie hatten Stich- und Schnittwunden, teilweise stark blutend. Kurz darauf fanden weitere Beamte zwei zusätzliche Verletzte im Alter von 24 und 26 Jahren auf der benachbarten Rathausbrücke. Nach Angaben von Polizeisprecher Martin Halweg erlitt ein 24jähriger Mann eine lebensgefährliche Stichverletzung im Rücken. Rettungskräfte mußten ihn noch auf der Brücke notversorgen, ehe er in ein Krankenhaus gebracht und sofort notoperiert wurde. Die übrigen Verletzten erlitten Schnitt- und Stichverletzungen an Händen, Beinen, Becken sowie im Brustbereich.
Hintergründe zum Afghanen-Streit unbekannt
Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von Beamten und Rettungskräften an. Die Karl-Liebknecht-Brücke sowie Teile des Schloßplatzes wurden weiträumig abgesperrt. Zeugen berichteten von chaotischen Szenen: Menschen, die panisch davonliefen, während Sanitäter versuchten, die blutenden Verletzten zu stabilisieren.
Im Zuge der ersten Ermittlungen nahm die Polizei neben den Verletzten auch drei weitere Personen fest: eine 14jährige Jugendliche sowie zwei junge Männer im Alter von jeweils 19 Jahren. Alle drei wurden jedoch nach kurzer Zeit wieder entlassen und gelten inzwischen als Zeugen. Die 14jährige wurde dem Kindernotdienst übergeben.
Über die Hintergründe der blutigen Auseinandersetzung konnte die Polizei bislang keine Angaben machen. Man gehe derzeit von wechselseitigen Körperverletzungen aus, so Sprecher Halweg. Gegen sämtliche Beteiligten werde ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen stammen alle Verletzten wie auch die drei zunächst Festgenommenen aus Afghanistan. (rr)