ERFURT. Die AfD hat im Rennen um die Wählergunst weiter zur Union aufgeschlossen. Bei der jüngsten „Sonntagsfrage“ des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild-Zeitung erreichte die Alternative für Deutschland 22 Prozent – zwei Prozent mehr als noch vorherige Woche. Das ist der höchste Wert seit einem Jahr, als die AfD Mitte Januar 2024 auf 22 Prozent kam.

Auf dem AfD-Parteitag in Riesa lobte Co-Parteichef Tino Chrupalla seine Amtskollegin Alice Weidel für dieses Umfrageergebnis, die dort am Sonnabend zur AfD-Kanzlerkandidatin gekürt wurde. Im direkten Vergleich mit dem Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz, habe Weidel bereits vor wenigen Wochen vorne gelegen, betonte Chrupalla in seiner Parteitagsrede.
Abseits von AfD und Union: FDP und Linkspartei schmieren ab/Wagenknecht nur noch knapp über Fünf-Prozent-Hürde
Trotzdem liegt die Union insgesamt derzeit mit 30 Prozent noch acht Prozentpunkte vor der Alternative für Deutschland. Diese ist damit zweitstärkste Kraft. Die SPD kam mit 16 Prozent auf den dritten Platz, gefolgt von den Grünen, die mit 13 Prozent auf dem vierten landeten.
Sowohl FDP als auch Linkspartei schafften es insa zufolge nicht, die fünf-Prozent-Hürde zu überspringen. Während die Liberalen auf vier Prozent kamen, landeten die Sozialisten bei drei. Sahra Wagenknechts Neugründung, das BSW, liegt noch mit sechs Prozent darüber, gibt jedoch einen Prozentpunkt zur Vorwoche ab.
Bei der Kanzlerfrage liegen Weidel und Merz gleichauf
Während die Unionsparteien 30 Prozent der Wähler derzeit ihre Stimme gäben, sieht es für den Kanzlerkandidaten Friedrich Merz weiterhin schlechter aus. Insa hat jetzt 21 Prozent Zustimmung für ihn erhoben, womit er nun gleichauf mit Alice Weidel liegt, die Ende Dezember sogar noch 24 Prozent verbuchen konnte.

SPD-Kanzlerkandiodat Olaf Scholz gibt zwei Punkte nach auf 14 Prozent und liegt nun gleichauf mit Robert Habeck von den Grünen. Keinen der vier würden 22 Prozent der Befragten wählen. (fw)