Anzeige
Marc Jongen, ESN Fraktion
Anzeige
Marc Jongen, ESN Fraktion

Studie der Adenauer-Stiftung: Wenn nur noch jeder Dritte die praktizierte Demokratie mag

Studie der Adenauer-Stiftung: Wenn nur noch jeder Dritte die praktizierte Demokratie mag

Studie der Adenauer-Stiftung: Wenn nur noch jeder Dritte die praktizierte Demokratie mag

Wichtige Vertreter der deutschen Demokratie: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Stephan Harbarth (CDU), Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius
Studie der Adenauer-Stiftung
 

Wenn nur noch jeder Dritte die praktizierte Demokratie mag

Die Zahl der Menschen, die mit der Demokratie zufrieden sind, sinkt auf ein dramatisches Tief. Grünen-Wähler dagegen sind glücklich mit den Zuständen in Deutschland.
Anzeige

Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. Die Zufriedenheit mit der Demokratie, wie sie in Deutschland praktiziert wird, hat erneut abgenommen. Nur noch 36 Prozent bejahen die entsprechende Frage, die Meinungsforscher von Verian (früher: Emnid) im Auftrag der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung insgesamt 1.543 repräsentativ ausgewählten deutschen Wahlberechtigten gestellt haben.

Die Zufriedenheit mit der Demokratie sinkt weiter.
Die Zufriedenheit mit der Demokratie sinkt weiter. Grafik: KAS

Damit sinkt der Wert auf ein neues Allzeittief. Vor gut einem Jahr, im Dezember 2022, zeigten sich 52 Prozent mit der Demokratie zufrieden. Im Juni 2023 waren es dann lediglich noch 38 Prozent. Besonders wenig zufrieden sind die Ostdeutschen (28 Prozent), während der Wert im Westen auf das Rekordtief von 39 Prozent fällt, wie die Studie „Bäumchen wechsel dich? Politische Einstellungen im Wandel“ ergab.

Auch auffällig: Am zufriedensten mit der Demokratie in Deutschland zeigen sich Anhänger der Grünen (66 Prozent). Allerdings ist auch hier der Wert seit Dezember 2022 von damals 84 Prozent deutlich gefallen. Konstant zufrieden sind dagegen die SPD-Wähler (64 Prozent).

Vertrauen der Unions-Wähler in Demokratie sinkt

Besonders überraschend sind die Ergebnisse unter den CDU/CSU-Wählern, die seit jeher als besonders staatstragend gelten. Auch hier ist nur noch eine Minderheit von 39 Prozent zufrieden mit der Demokratie in Deutschland. Vor 14 Monaten waren es noch 61 und im Juni vergangenen Jahres 53 Prozent. Am wenigsten zufrieden sind mit elf Prozent die AfD-Anhänger. Allerdings ist dieser Wert von vorher drei bzw. vier Prozent deutlich gestiegen.

Die Zufriedenheit der Unions-Wähler mit der Demokratie nimmt rapide ab.
Die Zufriedenheit der Unions-Wähler mit der Demokratie nimmt rapide ab. Grafik: KAS

Woran liegt die im freien Fall befindliche Zufriedenheit mit der deutschen Demokratie? Sicherlich spielten auch aktuelle Gründe wie das geringe Vertrauen in die Bundesregierung eine Rolle, meinen die Autoren der Studie. Aber: „Aktuelle Unzufriedenheiten können die geringe Demokratiezufriedenheit jedoch nicht vollständig erklären.“ Inwiefern grundlegendere Veränderungen für die gesunkene Zufriedenheit verantwortlich sein könnten, müßten weitere Untersuchungen ergeben.

Polizei am vertrauenswürdigsten

Die weiteren Ergebnisse zeigen, daß die Polizei mit 75 Prozent das höchste Vertrauen unter den demokratischen Institutionen genießt. Es folgen Gerichte (63 Prozent), Bundeswehr, öffentlich-rechtlicher Rundfunk (jeweils 53 Prozent) und der Verfassungsschutz (50 Prozent). In Ostdeutschland liegen die Werte generell deutlich niedriger.

Auch das Vertrauen in die wichtigsten Institutionen der repräsentativen Demokratie sinkt weiter: Nur noch 42 Prozent der Deutschen haben Vertrauen in den Bundestag und gar nur 34 Prozent in die Bundesregierung. Auch hier treiben die Antworten der Grünen-Anhänger die Zustimmung sogar noch nach oben. 85 Prozent von ihnen halten den Bundestag für vertrauenswürdig. Sogar unter den Wählern der den Kanzler stellenden Sozialdemokraten sind es nur noch 57 Prozent. (fh)

Wichtige Vertreter der deutschen Demokratie: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Stephan Harbarth (CDU), Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Foto: picture alliance/dpa | Christian Charisius
Anzeige
Marc Jongen, ESN Fraktion
Anzeige

Der nächste Beitrag