BERLIN. Die AfD hat ihren zweiten Platz in der Sonntagsfrage halten können. Im Vergleich zur Vorwoche verlor die Partei jedoch 1,5 Prozentpunkte und liegt nun bei 21,5 Prozent, wie aus der aktuellen Insa-Umfrage im Auftrag der Bild-Zeitung hervorgeht. Im Gespräch mit dem Blatt vermutete Insa-Chef Hermann Binkert einen Zusammenhang mit den Protesten gegen die AfD: „Die Demos gegen die AfD werden von 37 Prozent der Deutschen unterstützt. Sie zeigen Wirkung.“
Angeführt wird die Umfrage weiterhin von CDU und CSU. Gemeinsam kommen die Unionsparteien mit einem leichten Plus von 0,5 Punkten auf 30,5 Prozent. Abgeschlagen auf dem dritten Platz verweilt die SPD mit 13,5 Prozent, dicht gefolgt von den Grünen bei 12,5 Prozent. Ihr Koalitionspartner FDP müßte um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Die Freien Demokraten liegen bei fünf Prozent.
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl • INSA/BILD: CDU/CSU 30,5 % | AfD 21,5 % | SPD 13,5 % | GRÜNE 12,5 % | FDP 5 % | DIE LINKE 3 % | FREIE WÄHLER 2,5 % | Sonstige 11,5 %
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Union und AfD wären einziges Zweierbündnis
Sicher nicht im Bundestag vertreten wäre die kürzlich gespaltene Linkspartei mit drei Prozent. Die Freien Wähler von Hubert Aiwanger schaffen es auf 2,5 Prozent. Die übrigen elf Prozent verteilen sich auf sonstige Parteien – ein Zuwachs von 3,5 Prozent. Dazu gehört auch das Bündnis Sahra Wagenknecht.
Demnach hätte das derzeitige Bündnis aus SPD, Grünen und FDP keine Mehrheit im Bundestag. Eine Regierungsbildung gäbe es nur mit der Union. Aufgrund der Brandmauer zur AfD müßten CDU und CSU in jedem Szenario zwei Koalitionspartner aus der aktuellen Regierung finden.
Mehr Mitglieder bei der AfD
Demnach mögliche Bündnisse wären eine Deutschlandkoalition aus Union, SPD und FDP mit 49 Prozent, eine Jamaikakoalition aus Union, Grünen und FDP mit 48 Prozent und eine Keniakoalition aus Union, SPD und Grünen bei 56,5 Prozent. Eine schwarz-blaue Regierung hingegen hätte 51,2 Prozent.
Die leicht zurückgehenden Umfragewerte für die AfD spiegeln sich allerdings nicht in der Mitgliederentwicklung wieder. Zwischen dem 10. Januar – dem Tag der Veröffentlichung der „Correctiv“-Recherche zu einem angeblichen Vertreibungstreffen – bis zum 23. Januar seien rund 1.400 neue Mitgliedsanträge eingegangen, sagte ein AfD-Sprecher. Im gleichen Zeitraum habe es Austritte „im mittleren zweistelligen“ Bereich gegeben. (sv)