BERLIN. Eine neue Studie soll den Grünen noch einmal bestätigen, wie unsinnig das Festhalten an deutschen Kernkraftwerken gewesen wäre. Das Gutachten hat Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bei politischen Weggefährten bestellen lassen. Den Steuerzahler kostete es 274.000 Euro.
Auftraggeber war das Lemke unterstellte Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Sein Chef Christian Kühn stellte die Studie nun vor. Er sagte, die Nachteile auch bei der neuesten Generation von Reaktoren überwiegen die Vorteile dieser Technologie. Was unabhängig daher kam, war tatsächlich grüner Filz.
Denn Kühn ist nicht nur Mitglied der Partei, sondern war bis vor kurzem auch Lemkes Staatssekretär. Dann beförderte sie ihn zum BASE-Präsidenten. Der Politiker ist der Ministerin aber weiterhin direkt unterstellt. Seit der Übernahme des Grünen-Politikers gilt die Behörde als strikter Gegner jeder friedlichen Nutzung von Nuklearenergie. Sie steht damit im Gegensatz zu 37 Staaten, die sich gerade in Brüssel zum schnellen Ausbau von Kernkraftwerken verabredet haben.
Atomausstieg-Gutachten erstellten Lemke-Vertraute
Doch damit ist der kostspielige grüne Filz längst nicht beendet. Wie die NZZ berichtet, ist Studienleiter Christoph Pistner seit 2022 von Lemke bestellter stellvertretender Vorsitzender der staatlichen Reaktor-Sicherheitskommission (RSK).
Auch der RSK-Chef Richard Donderer, ebenfalls von Lemke auf den Posten gehievt, war an der Kernkraft-Studie beteiligt. Und der dritte Studienleiter, Christian von Hirschhausen, sei seit Jahren als Kernkraftgegner und Befürworter des Atomausstiegs aufgetreten, berichtet die Zeitung.
So bleibt von einer Studie, die knapp ein Jahr nach dem Abschalten der drei letzten deutschen Kernkraftwerke veröffentlicht wird, nur die nachträgliche Bestätigung für eine Partei, die seit Jahrzehnten gegen Atomenergie wettert – und ein sechsstelliger Betrag aus dem Staatshaushalt für politische Freunde der Umweltministerin. (fh)