BERLIN. Im Jahr 2023 ist die Zahl von Sexualdelikten gegen Kinder und Jugendliche erneut angestiegen. Vergangenes Jahr gab es im Bereich „sexueller Mißbrauch von Kindern“ insgesamt 16.375 Fälle, 2022 waren es noch 15.520. Das entspricht einem Anstieg von 5,5 Prozent, wie aus dem aktuellen Lagebericht des Bundeskriminalamts hervorgeht.
Insgesamt wurden bei den 16.375 ermittelten Fällen 11.900 Tatverdächtige registriert. Von diesen waren 2.243 Ausländer, was einem Anteil von 18,8 Prozent entspricht. Unter den nichtdeutschen Tatverdächtigen tauchten Syrer mit 346 Personen am häufigsten auf, gefolgt von Afghanen (210) und Türken (193). Mit insgesamt 94 Prozent aller Tatverdächtigen stellten Männer die Hauptgruppe.
Internet als Brandbeschleuniger für Sexualdelikte
Auch sexueller Mißbrauch im Internet hat deutlich zugenommen. Die „Herstellung, Verbreitung, Erwerb und der Besitz kinderpornographischer Inhalte“ erreichte 2023 mit 45.191 Fällen einen Höchststand. Im Vorjahr waren es mit 42.075 Fällen 7,4 Prozent weniger.
Jeden Tag werden in 🇩🇪 54 Kinder & Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch. Innenministerin @NancyFaeser: „Unsere Ermittlungsbehörden arbeiten mit Hochdruck daran, andauernde Missbrauchstaten zu beenden und die Täter schnell und konsequent zu ermitteln.“ pic.twitter.com/UCkxKiChSI
— Bundesministerium des Innern und für Heimat (@BMI_Bund) July 8, 2024
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich angesichts der neuen Zahlen empört und betonte: „Unsere Ermittlungsbehörden arbeiten mit Hochdruck daran, andauernde Mißbrauchstaten zu beenden und die Täter schnell und konsequent zu ermitteln“, schrieb sie auf X. (st)