ROSTOCK. Die Rostocker Stadtverwaltung hat entschieden, das im Migrationsamt angesiedelte Sachgebiet „Remigration“ in „Rückführungen und Ausreisen“ umzubenennen. Das habe die Stadtverwaltung intern beschlossen, teilte ein Sprecher der Stadt am Dienstag mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger (Linkspartei) angekündigt, den Namen des Sachgebiets ändern zu wollen.
Im Januar dieses Jahres war Kritik an der Namensgebung laut geworden, nachdem die Stadt Rostock in einer Stellenausschreibung einen „Sachbearbeiter Remigration“ gesucht hatte. Kritiker störten sich an dem Begriff, weil er von den Teilnehmern des Potsdamer Treffens verwendet werde und ein rechtsradikaler Kampfbegriff sei.
„Remigration“ wird aus Ausschreibung gelöscht
Die Stadt Rostock hatte den Begriff zunächst verteidigt. Es handle sich um eine Sammelbeschreibung für freiwillige Ausreiseangebote und für Abschiebungen von ausreisepflichtigen Ausländern. Die Migrationsforschung benutze den Ausdruck seit Jahren.
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Anfang Februar schrieb Bürgermeisterin Kröger jedoch nach einem Treffen mit dem Migrantenrat, der angebliche „Mißbrauch“ des Begriffs durch politische Gegner „sollte nicht dazu führen, die Arbeit der Verwaltung mit den rechtsextremen Absichten gleichzusetzen“, und kündigte eine „heilende Debatte“ zu dem Begriff an. Die entsprechende Stellenausschreibung der Stadtverwaltung wurde von deren Webseite gelöscht.
Inzwischen sei diese Ausschreibung ohne den Begriff „Remigration“ veröffentlicht worden. Nach Angaben eines Stadtsprechers seien bereits mehr als ein Dutzend Bewerbungen für die Stelle eingegangen. (st)