BERLIN. Die Vorsitzenden der beiden Parteien Werteunion und Bündnis Deutschland haben entschieden, zu einer gemeinsamen Partei zu fusionieren. „Wir haben faktisch die gleichen Ziele, unsere Parteiprogramme sind nahezu kongruent. Mit dem in beiden Parteien gegebenen hohen Sachverstand wollen wir unsere Kompetenzen bündeln und mit einer starken Stimme sprechen“, sagte der Chef der Werteunion, Hans-Georg Maaßen, am Freitag. Sein Amtskollege vom Bündnis Deutschland, Steffen Große, betonte: „Nur gemeinsam werden wir bei den Wahlen
erfolgreicher sein.“
Einen Namen für die neue Partei gäbe es noch nicht, jedoch solle das noch in diesem Jahr passieren, wie ein Sprecher der Werteunion auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT am Freitag betonte. Zum Programm der kommenden Partei sagte er: „Wir sind freiheitlich und liberal“. Zudem gebe es in den eigenen Reihen – anders als bei anderen Parteien – „keine Karrieristen, sondern gestandene Leute“.
„Wir wollen Deutschland wieder vom Kopf auf die Füße stellen“
Die wichtigsten Grundpfeiler des kommenden Parteiprogramms sollten Themen wie ein Zurück zur Kernkraft, eine familienfreundlichere Politik, sowie eine bessere Bildungspolitik sein. Auch wolle die Partei sich für sichere Grenzen und eine maßvolle Einwanderungspolitik einsetzen. „Wir wollen Deutschland wieder vom Kopf auf die Füße stellen“, unterstrich der WU-Sprecher gegenüber der JF.
Zudem sieht die Partei deutlichen Nachholbedarf im Bereich öffentliche Infrastruktur. Diese sei inzwischen „marode“. Auch am Nahverkehr müsse viel verändert werden. „Die Welt lacht über unsere Deutsche Bahn.“ Mit Blick auf die kommende Bundestagswahl, die voraussichtlich im September 2025 stattfindet, seien konkrete Prozentziele ein „stochern im Nebel“. Aber: „Die Entwicklung spricht für uns.“ Das Ziel sei es, die fünf-Prozent-Hürde zu erreichen und in den Bundestag einzuziehen.
Große Chancen kann sich die Neugründung nach derzeitigem Stand allerdings trotzdem nicht ausrechnen. Bei den vergangenen Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg kamen die beiden Parteien jeweils noch nicht einmal auf ein Prozent. (st/fw)