STOCKHOLM/GERA. Generalbundesanwalt Jens Rommel hat zwei mutmaßliche Mitglieder der Terrororganisation „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ (ISPK) festnehmen lassen. Am Dienstag morgen erfolgte der Zugriff durch SEK-Beamte in der thüringischen Stadt Gera. Bei den Festgenommenen handelt es sich nach Angaben der Behörden um Afghanen.
Den beiden Tatverdächtigen wird vorgeworfen, in der schwedischen Hauptstadt Stockholm einen bewaffneten Anschlag auf das Parlament geplant zu haben. Damit wollten die Afghanen die Koran-Verbrennungen in dem skandinavischen Land rächen, glauben die Sicherheitsbehörden.
Die Bundesanwaltschaft lässt in Gera zwei Afghanen festnehmen, weil sie einen islamistischen Terroranschlag in Schweden geplant haben sollen! Wird Deutschland jetzt schon zur Operationsbasis der IS-Terrorbande? Aber Faeser und Haldenwang widmen sich ja lieber anderen Themen!
— Gerhard Papke (@PapkeGerhard) March 19, 2024
2.000 Euro Spendensammlung für inhaftierte Terroristen
Die Bundesanwaltschaft ist überzeugt, daß die beiden Afghanen in Absprache mit ISPK-Chefs bereits konkrete Anschlagspläne gegen das schwedische Parlament ausgearbeitet hatten. Dafür „recherchierten sie im Internet zu den örtlichen Verhältnissen rund um den möglichen Tatort und versuchten mehrfach, wenngleich erfolglos, sich Waffen zu beschaffen“, heißt es vom Generalbundesanwalt.
Einer der beiden Verdächtigen, Ibrahim M.-G., soll bereits im vergangenen Jahr dem ISPK beigetreten sein. Er habe zuvor gemeinsam mit Ramin N. in Deutschland Spenden für den IS in Höhe von etwa 2.000 Euro gesammelt. Das Geld sollte nach aktuellem Ermittlungsstand an inhaftierte Dschihadisten im von Kurden kontrollierten Norden Syriens fließen.
IS-Ableger ist schon länger im Visier der Behörden
Beide Tatverdächtige werden voraussichtlich noch am Dienstag einem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt.
Der ISPK, eine lokale Gruppe des Islamischen Staates in Afghanistan und Zentralasien, ist bereits länger im Visier der Sicherheitsbehörden. Neben Propaganda für Jugendliche in Deutschland wird die Gruppe auch mit konkreten Anschlagsplänen in der Bundesrepublik in Verbindung gebracht. Auch die im Juli vergangenen Jahres festgenommene Zelle von Tadschiken, Turkmenen und Kirgisen soll im engen Austausch mit dem ISPK gestanden haben.
Der Tadschike, der kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres in Nordrhein-Westfalen in Polizeigewahrsam genommen wurde, weil die Behörden ihm Anschlagspläne auf den Kölner Dom und den Stephansdom in Wien vorwarfen, stand in engem Kontakt zum ISPK. (st)