BERLIN. Der Bundesvorstand der Grünen tritt geschlossen zurück. Das verkündeten die Parteivorsitzenden Chefs Ricarda Lang und Omid Nouripour überraschend am Mittwochvormittag. Zuvor hatte das Portal „Table-Briefing“ darüber berichtet. Die Parteispitze reagiert damit auf die verheerenden Wahlergebnisse in den drei ostdeutschen Ländern.
In Brandenburg und Thüringen waren die Grünen jeweils als Regierungspartei an der Fünfprozenthürde gescheitert. In Sachsen erreichten sie gerade noch 5,1 Prozent. Bei der Europawahl im Juni hatten die Grünen ihr Ergebnis auf 11,9 Prozent fast halbiert. Deutschlandweit stehen sie bei der aktuellen Insa-Umfrage aktuell noch bei 9,5 Prozent.
Noch bis 15. November im Amt
Die Grünen befinden sich, so Nouripour, in der „tiefsten Krise in einer Dekade“. Die Grünen bräuchten einen personellen „Neustart“. Der Parteichef: „Deshalb hat der Bundesvorstand heute Morgen entschieden, daß es Zeit ist, die Geschicke dieser großartigen Partei in neue Hände zu legen. Wir werden die Partei deshalb bitten, zu unserem Bundesparteitag in Wiesbaden einen neuen Vorstand zu wählen.“
Der Parteitag beginnt am 15. November. Dann räumen Lang, die sehr traurig wirkte, und Nouripour ihre Posten und machen den Weg frei für ihre Nachfolger, die die Grünen in das Bundestagswahljahr führen soll.
Das sind die neuen Grünen-Chefs
Als Nachfolger für Lang und Nouripour nennt „Table-Briefing“ die direkt gewählte Heidelberger Bundestagsabgeordnete Franziska Brantner und den aus Duisburg stammenden Parlamentarier Felix Banaszak. Brantner arbeitet derzeit als Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium von Robert Habeck. Banaszak war früher Vorsitzender der Grünen Jugend. (fh)