BERLIN. Obwohl die Heizungsumstellung noch nicht richtig begonnen hat, tun sich schon jetzt riesige Probleme auf. Vonovia, Deutschlands größtes Wohnungsunternehmen, kann zahlreiche vorhandene Wärmepumpen nicht nutzen. Die deutschen Netze sind zu schwach für den Einsatz der Anlagen.
Wegen des fehlenden Netzausbaus stehe nicht genügend Strom zur Verfügung, sagte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch am Donnerstag laut Bild-Zeitung. Deswegen seien rund 70 installierte Geräte noch nicht angeschlossen. Vonovia wollte ursprünglich bis 2027 insgesamt 6.000 solcher Anlagen in die Immobilien einbauen; aktuell sind es 115.
Wie sollen jedes Jahr 500.000 neue Wärmepumpen laufen?
Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) – vom Heizungsverbot privat nicht betroffen – hatte sogar angekündigt, die Bundesregierung werde deutschlandweit jedes Jahr 500.000 Wärmepumpen installieren. Doch aufgrund der Vonovia-Probleme stellt sich die Frage, ob die dann eingebauten Heizgeräte überhaupt angeschlossen und damit genutzt werden können.
Um die Stromknappheit zu umgehen, will Vonovia Elektrizität aus Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern seiner Immobilien nutzen. Bis 2045 sollen auf nahezu allen 30.000 dafür geeigneten Gebäuden des Bestandes Solarzellen installiert sein.
Die nun bestätigten Warnungen, nur auf Wärmepumpen zu setzen, sind nicht neu. Die Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik, Lamia Messari-Becker, kritisierte erst kürzlich Habecks Plan, fast ausschließlich strombasierte Heizgeräte zu installieren: „Das ist ein Holzweg.“ (fh)