PASSAU. Schock für die Passauer CSU-Stadträtin Rosemarie Weber: 2.000 Euro Stromkosten hat sie für ihre erst Ende November eingebaute Wärmepumpe für ihre Altbauwohnung zahlen müssen. „So viel, wie wir sonst im ganzen Jahr verbrauchen“, sagte sie der Passauer Neuen Presse. Die Lokalpolitikern kommentierte: „Das ist ja ein Betrag, von dem viele Familien in der Region einen Monat lang leben müssen.“
Weber habe die Wärmepumpe von der Heizungsfirma anpassen lassen. Daraufhin sei die Wohnung „unerträglich kalt“ geblieben. „Bei 17 Grad war es letztlich nicht mehr auszuhalten. Wir hüllten uns in Decken.“ Geduscht habe sie nur noch früh morgens und am Abend – wenn es Warmwasser gab. Auch im Frühling ist der Stromverbrauch laut der Anwältin noch hoch, wie die Zeitung berichtete. Nach wochenlangem Frieren hätten sie und ihr Mann schließlich wieder die Gasheizung in Betrieb genommen. „Gott sei Dank hatten wir sie nicht entfernen lassen.“
Hälfte der Gebäude sind ungeeignet für Wärmepumpen
Um eine Wärmepumpe sinnvoll betreiben zu können, müsse man laut Weber auch die Fenster austauschen, das Haus dämmen und schließlich neu verputzen. „Was eine unglaublich hohe Investition bedeutet das für ein Haus, das mal eine ganze Familie beherbergen soll“, bemerkte sie. Die Kosten seien „letztlich unbezahlbar“. Eine Wärmepumpe lohne sich nur für Neubauten mit kontrollierter Be- und Entlüftung sowie perfekter Dämmung.
Nach einer Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz München (FIW München) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) eignen sich nur 9,25 Millionen Wohngebäude in Deutschland für den Einbau einer Wärmepumpe. In 52 Prozent des Bestandes arbeiteten diese deutlich ineffizienter. (ca)