KÖLN. Als einziger Flüchtlingsrat in Deutschland erhält der Ableger in Köln Steuergelder aus dem von Lisa Paus (Grüne) geführten Bundesfamilienministerium. In diesem Jahr sind es projektbezogene 64.417,09 Euro aus dem Fördertopf „Demokratie leben!“. Nach einem Bericht des Portals Nius arbeitet dort die Tochter von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Rosa-Lena Lauterbach ist dort als Asylverfahrensberaterin tätig. Ihre Aufgabe: Migranten juristisch dabei zu unterstützen, Abschiebebescheide rückgängig zu machen. Die deutschlandweit aktiven Flüchtlingsräte versuchen, Abschiebungen grundsätzlich zu verhindern.
Lauterbach-Tochter: „Populistische Nebelkerze“
Der Arbeitgeber der Tochter eines Mitglieds der Bundesregierung profitiert damit von Förderleistungen eines anderen Ministeriums. Doch die Paus-Behörde verneint einen Interessenkonflikt. Gegenüber dem Portal erklärte eine Sprecherin, es sei ihrem Ministerium „nicht bekannt, daß eine Verwandte des Gesundheitsministers beim Kölner Flüchtlingsrat e.V. arbeitet“.
Die angehende Juristin Rosa-Lena Lauterbach hat sich der Asylpolitik verschrieben. Auf dem Verfassungsblog bezeichnete sie kürzlich die Forderungen nach Sach- statt Geldleistungen für Migranten als „populistische Nebelkerze“. Daß Menschen „aufgrund der hohen Sozialleistungen nach Deutschland kommen“, bestritt sie. (fh)