BERLIN. Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, hat angesichts der grassierenden Wohnungsnot in deutschen Städten dazu aufgerufen, aufs Land zu ziehen. Über 1,3 Millionen marktfähige Wohnungen stünden insbesondere in den ländlichen Regionen leer, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Weil es in den kleinen Ortschaften jedoch oftmals keine gute Verkehrsanbindung gibt, schlägt er vor, neue Bahnstrecken zu bauen oder alte zu reaktivieren. Auch um lange Anfahrtswege zum Arbeitsplatz in der Stadt zu vermeiden, hat er schon eine Idee: Ab ins Home Office.
Wohnungsnot nehme in den Metropolregionen zu
Mit Maßnahmen vor Ort gegen die Wohnungsnot vorzugehen, hält Landsberg für unklug. „Mit dem Ruf nach immer preiswerteren Mieten oder sogar einer Verstaatlichung von Wohnungsbaugesellschaften kommen wir dem Ziel leider nicht näher.“ Der Bedarf an Wohnraum steige insbesondere in den Metropolregionen ungebremst an.
Eigentlich hatte die Bundesregierung sich zum Ziel gesetzt, jedes Jahr 400.000 neue Wohnungen fertigzustellen. Landsberg nennt dieses Vorhaben „kaum erreichbar“. Das steigende Zinsniveau erschwere die Finanzierung. Hinzu kämen die neuen Anforderungen bei der energetischen Sanierung, die das Bauen weiter verteuerten. (zit)