BERLIN. Bei der Herstellung von Mineralwasser werden pro Jahr 50 Prozent mehr Kohlendioxid ausgestoßen als beim gesamten innerdeutschen Flugverkehr. Das geht aus einer von der Bundesregierung geförderten Studie von GUTCert hervor.
Jeder Deutsche trinkt im Jahr durchschnittlich 130 Liter Mineralwasser. Es ist damit das beliebteste Getränk der Deutschen. Erst auf den folgenden Plätzen kommen Fruchtsäfte und dann Kaffee. Nach Cola und Cola-Mischgetränken liegt Bier auf Rang fünf.
Umweltbundesamt empfiehlt Leitungswasser
Die GUTCert-Studie, über die jetzt die Epoch Times berichtet, untersuchte alle Prozeßschritte bis zur Abfüllung der Wässer in Flaschen. Demnach sind beim Mineralwasser deutlich mehr Arbeitsschritte nötig als beim Aufbereiten von Leitungswasser. Das Umweltbundesamt hat in einer Presseerklärung vom Juli darauf hingewiesen: „Das Trinken von Leitungswasser erzeugt weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen von Mineralwasser.“ Die EU-Kommission fordert dies zur Vermeidung von Abfall bereits länger.
Denn das Mineralwasser muß laut der Studie nach der Behandlung gereinigt und abgefüllt werden. Dabei wird ihm auch das Kohlendioxid zugefügt, das für den Sprudel sorgt und als Kohlensäure bekannt ist. Der Transport von der Fabrik zu Verteilzentren und von dort in die Supermärkte verursacht weiteres CO2.
Auch Käufer belasten Mineralwasser-Bilanz
Die Studie hat auch die Fahrten der Kunden zu den Geschäften mitberücksichtigt. Zur Klimabilanz gehören auch Entsorgung oder Recycling der Glas- oder Plastikflaschen und deren weiterer Transport.
Dadurch seien die CO2-Emissionen beim abgefüllten Wasser 586 Mal höher als beim Leitungswasser. Der Ausstoß übertrifft auch den Kohlendioxid-Verbrauch des gesamten innerdeutschen Flugverkehrs um das 1,5fache. Würden alle Einwohner von Mineral- auf Leitungswasser umsteigen, könnte Deutschland laut der Untersuchung seine CO2-Emissionen um rund drei Millionen Tonnen im Jahr reduzieren. (fh)