Das Paulskirchen-Parlament, die erste freigewählte deutsche Volksvertretung, wird in diesem Jahr 175 Jahre alt. In Frankfurt und im ganzen deutschen Land herrscht allerdings schon wieder der Vormärz. Die schlechten Kopien des Demokratenverfolgers Metternich tragen heute bevorzugt Grün, so wie die Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg.
Die Schikanen gleichen sich. Die grüne Bürgermeisterin hatte dem Convent Deutscher Akademikerverbände (CDA) und der Allgemeinen Deutschen Burschenschaft (ADB) erst ein Grußwort für ihren Festakt zugesagt, dann einen Rückzieher gemacht und sich auf die Seite der grünen und linken Gegner geschlagen, die die Veranstaltung verhindern wollen.
Ausladung der Burschenschaften offenbart Geschichtsvergessenheit
Und schließlich hat sie einen Dreh gefunden, um den dort organisierten Burschenschaftern die Jubiläumsfeier für das „Burschenschafterparlament“ an historischer Stätte gleich ganz zu verderben: Sie sollten eine Namensliste aller Teilnehmer vorlegen, damit überprüft werden könne, daß nur ja keine „Extremisten“ und „völkische Nationalisten“ an der Veranstaltung teilnähmen. Das lehnten die Veranstalter zu Recht als übergriffig ab.
Fürst Metternich, der jahrzehntelang die demokratischen Vorkämpfer eines freiheitlichen deutschen Nationalstaats, die Burschenschaften, mit Spitzeln und Konskriptionslisten verfolgt hatte, hätte das auch nicht schöner hinbekommen können. Die historische Ironie springt förmlich ins Auge: „Völkischer Nationalist“ ist heute schon, wer im Einklang mit dem Grundgesetz von der Existenz eines deutschen Volkes ausgeht, das nicht deckungsgleich mit der Summe aller Staatsbürger und sonstigen im Lande Anwesenden ist.
Burschen von einst würden heute nicht in die Paulskirche kommen
Die Abgeordneten der ersten deutschen Nationalversammlung hätten das gar nicht verstanden. Für sie war das deutsche Volk als Sprach- und Abstammungsgemeinschaft nicht nur Selbstverständlichkeit, sondern Antrieb ihres Handelns; sie waren ja angetreten, um diesem Volk eine freiheitliche, selbstbestimmte Verfassung zu geben und die selbstherrliche Macht der autokratischen Fürsten und Obrigkeiten zu brechen.
Deshalb auch waren viele von ihnen Burschenschafter geworden; rund ein Viertel der Abgeordneten von 1848 gehörte dieser demokratischen National- und Freiheitsbewegung an, neben vielen klingenden Namen auch der Parlamentspräsident Heinrich von Gagern. Kämen sie heute nach Frankfurt, eine Nargess Eskandari-Grünberg würde wohl wieder die „Vergaberichtlinien“ ändern wollen, um sie als „völkische Nationalisten“ gar nicht erst in die Paulskirche hineinzulassen.
Das Erbe von 48 wird von Miniatur-Metternichs usurpiert
Was für eine Usurpation, wenn ein phrasendreschender Präsident mit linksradikalem Hintergrund namens Frank-Walter Steinmeier sich und seinesgleichen zu „Erben der Paulskirche“ ernennt und im gleichen Atemzug kritische Bürger als „Populisten“ aussortiert.
Die Spalter und Gouvernanten, die Bürger in Hell- und „Dunkeldeutsche“ einteilen und die von den Achtundvierzigern als Abwehrrechte gegen autoritäre Obrigkeiten erkämpften Freiheitsrechte nach Gesinnung und Wohlverhalten von oben zuteilen wollen, sie sind die Erben im Geiste der Duodezfürsten und ihrer Miniatur-Metterniche – und für die Bürger wird es wieder einmal Zeit, auf die Barrikaden zu gehen.