ERFURT. Mit harten Worten hat das Thüringer CDU-Landesvorstandsmitglied Erik Beiersdorfer auf das Ultimatum des Bundesvorstandes der Partei gegen Hans-Georg Maaßen reagiert. Hintergrund: Wenn der ehemalige Verfassungsschutzpräsident nicht bis zum 5. Februar von allein austreten sollte, werden man ein Ausschlußverfahren einleiten. Maaßen hatte sich in dem Bundesland 2021 um ein Bundestagsmandat beworben.
In seiner Erklärung zieht Beiersdorfer Parallelen zu DDR-Methoden: „Gerade im Osten wird diese Vorgehensweise kritisch gesehen. Viele Wähler und Mitglieder reagieren auf diese Art und Weise aufgrund ihrer Erfahrungen aus längst überwundenen Zeiten der SED-Diktatur sensibel.“ Wer Mitglieder öffentlich diffamiere und bloßstelle und diesen „damit willentlich Schaden zufügt“, dürfe sich nicht wundern, „wenn andere Mitglieder dieses perfide Spiel nicht mitmachen und sich von der CDU abwenden“.
CDU fehlten „Anstand und Respekt“ gegenüber Maaßen
Beiersdorfer, der auch Kreisvorsitzender der Jungen Union Hildburghausen ist, erklärt, daß er sehr enttäuscht von der Bundespartei sei, „weil sie über ihre geplante Vorgehensweise bisher ausschließlich mit den Medien gesprochen hat“. „Alleine schon aus Anstand und Respekt gegenüber der jahrzehntelangen Mitgliedschaft eines ehemaligen Spitzenbeamten der Bundesrepublik Deutschland hätte die Bundes-CDU“ zuerst direkt mit Maaßen sprechen müssen.
Aus dem Konrad-Adenauer-Haus heraus werde lieber über Mitglieder gesprochen und „öffentlich auf sie eingedroschen“, statt mit ihn zu reden, so Beiersdorfer. (fh)
Der Thüringer CDU-Landesvorstand @E_Beiersdorfer kritisiert den Umgang mit Ex-Verfassungsschutzchef @HGMaassen durch die Bundespartei pic.twitter.com/9u9FXrMp3r
— Ralf Schuler (@drumheadberlin) January 31, 2023