BERLIN. Der Geschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, hat einen „Masterplan“ von Bund und Ländern bei der Migrationskrise gefordert. Die Verteilung, Unterbringung und Integration von Asylbewerbern müsse langfristig geplant werden, da die Kommunen an ihrer „Belastungsgrenze“ stünden, sagte Landsberg dem Deutschlandfunk.
Bislang sei zu sehr „auf Sicht gefahren“ worden, in der Hoffnung: irgendwie löst sich das Problem schon“. Vor allem müßten Bund und Länder mehr Erstaufnahmestellen schaffen, „und das heißt im Klartext: bauen, bauen, bauen“, forderte Landsberg.
Integration von Migranten kostet Geld
Auch bei der Finanzierung von Integrationsmöglichkeiten, sieht der Geschäftsführer Mängel. Aufgrund knapper Kita-Plätze seien ukrainische Mütter häufig nicht in der Lage, ihre Kinder unterzubringen und könnten daher keine Sprachkurse besuchen. Es sei ein Teifelskreis: „Dann können sie auch nicht arbeiten, obwohl sie oft sehr gut qualifiziert sind. Auch da brauchen wir einen neuen Schub. Das Ganze kostet richtig Geld.“
Hintergrund der Forderung ist ein geplantes Gipfeltreffen, das Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Sonntag angekündigt hatte. Er hoffe, unterstrich Landsberg, daß nicht bloß gesprochen werde, sondern „dann endlich Entscheidungen fallen“. (lb)