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Baden-Württemberg: Schwenningen verschweigt Krawalle bei Kulturnacht

Baden-Württemberg: Schwenningen verschweigt Krawalle bei Kulturnacht

Baden-Württemberg: Schwenningen verschweigt Krawalle bei Kulturnacht

Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU) sagt zu den Krawallen: „Wir werden unsere Kommunikations- und unsere Sicherheitsstrategie bei der Kulturnacht anpassen“
Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU) sagt zu den Krawallen: „Wir werden unsere Kommunikations- und unsere Sicherheitsstrategie bei der Kulturnacht anpassen“
Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU): „Wir werden unsere Kommunikations- und unsere Sicherheitsstrategie bei der Kulturnacht anpassen“ Foto: picture alliance/dpa | Marijan Murat
Baden-Württemberg
 

Schwenningen verschweigt Krawalle bei Kulturnacht

Wochen nach der Schwenninger Kulturnacht kommt raus: Die Veranstaltung wurde von teils brutalen Krawallen überschattet. Kulturamt und Polizei hatten darüber kein Wort verloren. Nun räumen sie Fehler ein, freuen sich aber auch über einen „Lernerfolg.“
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VILLINGEN-SCHWENNINGEN. Rund vier Wochen nach der Langen Kulturnacht in Villingen-Schwenningen haben Stadt und Polizei eingestanden, daß es zu massiven Ausschreitungen kam. „Wie auch im Vorjahr, kam es im Bereich C&A und City-Rondell und der benachbarten Uhlandstraße zu mehreren Auseinandersetzungen zwischen Einzelpersonen sowie Personengruppen“, bestätigte der Veranstalter, das städtische Kulturamt.

„Die Mehrzahl der Besucherinnen und Besucher feierte friedlich, doch eine Minderheit suchte die Auseinandersetzung mit den Sicherheitskräften und fiel nicht zuletzt alkoholbedingt durch gröbliche Störungen, wie Böllerwürfe, auf“, bekräftigte auch die Polizei.

Schwenninger Kulturnacht sei Fest der Toleranz und Vielfalt

Der bittere Beigeschmack: Die Lange Kulturnacht fand bereits am 1. Juli statt. Zuvor hatten weder Stadt noch Polizei ein Wort über Krawalle bei der Veranstaltung verloren. Auch die Beamten informierten die Öffentlichkeit zunächst nicht einmal mit einer Pressemitteilung über die Ereignisse.

Erst als sich die Vorfälle herumsprachen, sahen sich Stadt und Polizei offenbar genötigt, zu reagieren. Eine gemeinsame Erklärung veröffentlichten sie am Mittwoch. Darin lobt das Kulturamt die Veranstaltung zunächst als „ein großartiges Fest des Zusammenhaltes, der Vielfalt und der Toleranz“. Angesichts der hohen Zahl von 17.000 Besuchern sei davon auszugehen, daß es zu Auseinandersetzungen kommen könne.

Randalierer wirft Böller auf Einsatzkräfte

So sei es am 1. Juli dann auch gewesen. „Der Kommunale Ordnungsdienst, der in voller Einsatzstärke vor Ort war, erkannte diese Gruppen in den Randgebieten und nahm bereits am frühen Abend eine zunehmend aggressive und provozierende Stimmung in diesen Bereichen wahr. Deshalb wurde das Gelände der Kulturnacht und die Randbereiche verstärkt bestreift“, erklärten Kulturamt und Polizei.

Ein Besucher habe einen Böller gezielt in Richtung des Kommunalen Ordnungsdiensts geworfen. Der Böller soll den Schilderungen zufolge am Kopf eines Beamten abgeprallt und einen anderen Kollegen an der Brust getroffen haben. Plötzlich hätten die Einsatzkräfte einer aggressiven Menge von etwa 100 bis 300 Personen gegenübergestanden.

Bilanz der Krawalle: Sechs Verletzte, Platzverweise, Anzeigen

Fünf Angehörige des Kommunalen Ordnungsdiensts sowie eine Polizistin wurden bei dem Vorfall verletzt. Sie litten teils bis über eine Woche hinweg noch an Schwindel, Benommenheit, einem starken Pfeifen im Ohr und Knalltraumata.

Die Bilanz: Der mutmaßliche Täter, der den Böller in Richtung der Einsatzkräfte geworfen hatte, wurde festgenommen. Acht Personen erhielten Platzverweise während fünf beziehungsweise sieben Besucher Straf- beziehungsweise Ordnungswidrigkeitsanzeigen kassierten . Gegenüber dem SWR versicherte Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU): „Wir werden unsere Kommunikations- und unsere Sicherheitsstrategie bei der Kulturnacht anpassen – das war ein großer Lernerfolg.“ (zit)

Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Jürgen Roth (CDU): „Wir werden unsere Kommunikations- und unsere Sicherheitsstrategie bei der Kulturnacht anpassen“ Foto: picture alliance/dpa | Marijan Murat
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