BONN. Die Bundesnetzagentur hat angekündigt, ab Januar 2024 die Zufuhr von Strom für Privathaushalte mit einer Wärmepumpe oder einem E-Auto temporär zu drosseln. Dies gelte, „wenn eine akute Beschädigung oder Überlastung des Netzes droht“. Dabei solle weiterhin eine Mindestleistung von 4,2 Kilowatt erhalten bleiben, womit „Wärmepumpen weiter betrieben und E-Autos in aller Regel in zwei Stunden für 50 Kilometer Strecke nachgeladen werden“ könnten. Der herkömmliche Haushaltsstrom sei davon nicht betroffen, teilte die Agentur am Dienstag mit.
Hintergrund ist, daß Wärmepumpen und E-Autos viel Energie benötigen, gleichzeitig aber viele der dafür zuständigen Niederspannungsnetze nicht darauf ausgelegt sind. Vor allem im Winter, wenn die Bürger zuhause heizen und währenddessen ihr E-Auto laden wollen, kann das zu Überlastungen führen. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller (Grüne), betonte daher, die Stromnetze müßten „in einem hohen Tempo optimiert, digitalisiert und ausgebaut werden“.
Betroffene Haushalte sollen nach Plänen der Behörde für die Unannehmlichkeiten entschädigt werden. Das soll in Form von einer jährlichen Pauschale beim Netzentgelt passieren oder mit einer Reduzierung des Strom-Arbeitspreises um 60 Prozent für Wärmepumpen und E-Autos. (st)