WIESBADEN. Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen in Deutschland ist weiter drastisch rückläufig. Im April 2023 genehmigten die Behörden den Bau von rund 21.200 Wohnungen – das sind 9.900 oder 31,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, berichtet das Statistische Bundesamt.
Von Januar bis April 2022 genehmigten die Behörden den Bau von 123.700 neuen Wohnungen. Im gleichen Zeitraum waren es 2023 insgesamt nur noch 89.900 Baugenehmigungen – ein Minus von 27,3 Prozent.
Im April 2023 wurde der #Bau von 21 200 #Wohnungen genehmigt, 31,9 % oder 9 900 weniger als im April 2022. Dies war erneut der stärkste Rückgang gegenüber einem Vorjahresmonat seit März 2007. Mehr dazu: https://t.co/m6dXNONiFI pic.twitter.com/8N8vgzCyes
— Statistisches Bundesamt (@destatis) June 16, 2023
„Zum Rückgang der Bauvorhaben dürften weiterhin vor allem hohe Kosten für Baumaterialien und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen beigetragen haben“, teilte das Statistikamt mit. Seit Mai 2022 sinkt die Zahl neu genehmigter Wohnungen mit jedem Monat weiter. Seit Januar dieses Jahres betrug der Rückgang jeden Monat mehr als 20 Prozent.
Genehmigung für Zweifamilienhäuser halbiert
Am drastischsten sind Zweifamilienhäuser betroffen: Nur noch 5.300 dieser Gebäude wurden von Januar bis April 2023 genehmigt. Zur gleichen Zeit 2022 waren es noch 11.100 genehmigte Häuser. Die Zahl der genehmigten Zweifamilienhäuser halbierte sich damit. Im gleichen Zeitraum bekamen Einfamilienhäuser 33,5 Prozent und Mehrfamilienhäuser 27,1 Prozent weniger Baugenehmigungen.
Im April warnte die Baubranche auf dem Wohnungsbau-Tag in Berlin vor einer „absoluten Ausnahmesituation“ und einem „Kipp-Punkt“ im Wohnungsmarkt. (ca)